Aufruf der IG Metall Jetzt heißt es „Einigung oder Eskalation“: Warnstreik der Metaller in Saarlouis-Fraulautern (mit Bildergalerie)

Saarlouis · Rund 800 Metaller sind am Donnerstag dem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik in Saarlouis-Fraulautern gefolgt. Sie pochen auf ihre Forderung von acht Prozent mehr Lohn.

Saarlouis: Warnstreik der IG Metall in Fraulautern
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Rund 800 Metaller streiken in Saarlouis-Fraulautern für mehr Lohn

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Foto: Ruppenthal

Die Tarifgespräche für die Metall- und Elektroindustrie sind am Donnerstag (17. November) in die möglicherweise entscheidende fünfte Verhandlungsrunde gegangen. Sowohl die IG Metall als auch die Arbeitgeberseite bekräftigten zum Auftakt der Verhandlungsrunde im baden-württembergischen Ludwigsburg ihren Einigungswillen.

Nach IG-Metall-Aufruf: Viele junge Mitarbeiter unter den Streikenden

Im Saarland sind am Vormittag rund 800 Metaller, vorwiegend von Nedschroef in Fraulautern und Beckingen, von Nemak in Dillingen und die Auszubildenden von Ford Saarlouis in Fraulautern auf die Straße gegangen. Vor dem Vereinshaus demonstrierten sie für acht Prozent mehr Lohn über eine Laufzeit von zwölf Monaten. „Solidarität ist unsere stärkste Waffe“, sagte Daniel Spengler, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Völklingen. Spengler freute, dass so viele junge Mitarbeiter von Ford und Saarstahl am Warnstreik teilnahmen. Ralf Cavelius, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen, verwies auf die extremen Verteuerungen – von den Lebensmitteln bis hin zum Treibstoff. Acht Prozent mehr Lohn seien ein absolutes Muss.

Holger Michel, Mitglied des Betriebsrats bei Ford Saarlouis, sprach von der letzten Chance für die Arbeitgeber, denn jetzt hieße es Einigung oder Eskalation. Julian Selzer, zweiter Vorsitzender im Betriebsrat der Firma Nedschroef Fraulautern, wertete den Standpunkt der Arbeitgeber angesichts „hervorragender Bilanzen und hoher Boni“ als Provokation. Die Arbeitgeber hatten 3000 Euro in Form von Einmalzahlungen angeboten. Eine Erhöhung der Tabellenentgelte hatten sie bislang an eine Laufzeit von 30 Monaten geknüpft.

Nico Arweiler, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung der IG Metall Völklingen, betonte, dass Sozialpartnerschaft keine Einbahnstraße sein dürfe. Angesichts hoher Inflation auf der einen und Rekordgewinnen auf der anderen Seite seien acht Prozent mehr Lohn notwendig und richtig.

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