„Offliner“ nicht aus den Augen verlieren!

Es ist eine Gratwanderung, die ein Unternehmen wie die Sparkasse Südwestpfalz bewältigen muss. Sicher werden viele Kunden sauer sein, dass die mit Menschen aus Fleisch und Blut besetzten Geschäftsstellen in Ixheim, Ernstweiler und Bechhofen umgewandelt werden und sie dort künftig nur noch Automaten vorfinden.

Doch tragen wir alle nicht selbst zu dieser Entwicklung bei? Wenn wir einerseits Überweisungen nur noch online tätigen oder unseren Kontostand per Smartphone checken, können wir uns dann andererseits beschweren, dass die Sparkasse nicht mehr in jedem Ort eine Geschäftsstelle betreibt? Sicher nicht. Und die meisten von uns technikaffinen Menschen wird die Umstrukturierung im Filialnetz auch nicht sonderlich stören.

Das Problem ist dabei: Verlierer sind die, für die eine Überweisung per Automat eben keine Selbstverständlichkeit ist - von Online-Banking ganz zu schweigen. Das sind vor allem Ältere. Für viele von ihnen wird unsere von Smartphones und Tablets geprägte Welt zunehmend unübersichtlich und beängstigend. Deshalb, bei allem Verständnis für die Umstrukturierungen, die die Sparkasse vornimmt (und die sicher auch viel mit deren finanziellen Verlusten durch anhaltend niedrige Zinsen zu tun haben): Sie sollte die "Offliner" nicht ganz aus den Augen verlieren. Ganz dürfen die Geschäftsstellen nicht aus den Städten und Gemeinden verschwinden. Gut ist zudem das Angebot, dass Bankberater bei Bedarf auch zu den Kunden nach Hause kommen. Das ist vor allem für wenig mobile ältere Menschen wichtig.

Und wir Jungen sind generell gefragt, älteren Menschen den Umgang mit der Technik näher zu bringen. Und ihnen die Angst vor der digitalisierten Welt zu nehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort