Kommentar Über Beigeordnete(n) statt nur über Karl Otto Müller reden!

Man kann Christian Gauf nur bewundern: Wie ruhig, aber konsequent der Bürgermeister Freund und Feind gegen deren heftige Widerstände , zur Sache (Schulentwicklungsplan) statt persönliche Scharmützel (über das Facebook-Fakeprofil „Karl Otto Müller“) zu reden, war sein Meisterstück als Sitzungsleiter.

Meinung zur Beigeordneten-Wahl in Zweibrücken und Facebook-Fakeprofil
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wie groß das im Stadtrat unterdrückte Redebedürfnis über „Karl Otto Müller“ auch in der Politik ist, haben die vergangenen Tage mit Presseerklärungen und zahllosen Facebook-Kommentaren gezeigt.

Ein solches Aufklärungsbedürfnis gibt es bei einer viel wichtigeren Frage, die der Merkur den Spitzenkandidaten aller Ratslisten gestellt hat, leider nicht: Sie lassen offen, wen der neue Stadtrat wenige Wochen nach dessen Neuwahl zum Nachfolger des Ende Dezember in Pension gehenden Henno Pirmann wählen soll. Natürlich hängt das auch von den Mehrheitsverhältnissen im neuen Stadtrat ab. Aber intern wissen alle Parteien und Gruppen doch – hoffentlich – längst, wer von ihnen infrage käme, wenn sie bei der Ratswahl am 26. Mai gut abschneiden.

Ich finde: Das gute Abschneiden könnte erleichtert werden, wenn Wähler die Möglichkeit hätten, ihr Kreuz für Liste X zu machen, weil die eine überzeugende Persönlichkeit als Pirmann-Nachfolger(in) in petto hat. Doch angesichts der Geheimniskrämerei stellt sich die Frage: Sind die Parteien von ihren potenziellen Kandidaten so wenig überzeugt, dass sie sie vor den Wählern verstecken? Oder fehlt ihnen bloß der Mut zur Aufklärung der Bürger? Über Karl Otto Müller jedenfalls wird deutlich mehr geredet als über die nächste Nummer 3 an der Stadtspitze . . .

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