Für Einzelhandel, Gastronomie und Vereine SPD St. Wendel fordert lokalen Rettungsschirm

St. Wendel · Den Einzelhandel, die Gastronomie und die Vereine mit einem finanziellen Rettungsschirm zu unterstützen – das hat sich die SPD-Stadtratsfraktion St. Wendel auf die Fahne geschrieben.

 Marc André Müller, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes St. Wendel.

Marc André Müller, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes St. Wendel.

Foto: Bonenberger/Stadt

Die Sozialdemokraten reichten daher einen Antrag ein, der in der nächsten Sitzung des Stadtrates am Dienstag, 19. Mai, besprochen werden soll. „Die Verwaltung wird beauftragt, zeitnah das Finanzvolumen des Rettungsschirms zu ermitteln und die näheren Einzelheiten für eine transparente Verteilung der Geldmittel zu klären“, heißt es in dem Schreiben.

Die Idee dazu entstand bereits Ende April. „Da hätte in meinem Heimatort Hoof die Zeltkirmes stattfinden sollen, die der Sportverein austrägt“, erzählt der Stadtverbandsvorsitzende der SPD, Marc André Müller. Diese Veranstaltung sei die Haupteinnahmequelle des Vereins, der damit einen Großteil seiner Jahreskosten decke. Wegen der Corona-Pandemie fiel die Kirmes jedoch aus und dem Verein fehlen nun die Einkünfte. „Das war der Ausschlag dafür, dass wir gesagt haben, darum müssen wir uns kümmern“, erklärt Müller. Es gebe ja Landes- und Bundesprogramme. „Aber die Stadtpolitik kann auch einiges tun“, ist er überzeugt. Da die Fraktionsmitglieder auch mit den Geschäftsinhabern in stetigem Austausch stünden und deren Nöte kennen würden, haben sie beschlossen, den Rettungsschirm auszuweiten.

Durch den weitestgehenden Lockdown des öffentlichen Lebens in den vergangenen Wochen seien nicht nur zahlreiche Vereine, sondern auch Gewerbetreibende unverschuldet in Not geraten. „Während der Einzelhandel in St. Wendel, insbesondere in der Innenstadt, schon vor der Pandemie an einigen Stellen einen schweren Stand hatte, ist diese Situation für das Gastgewerbe und die Vereine eine weitestgehend neue Situation“, sagt Müller. Gerade das vielfältige Gastgewerbe und die umfangreichen Aktivitäten der vielen Vereine würden aber im Wesentlichen das ausmachen, was der Slogan „St. Wendel – hier lebt das Leben“ zum Ausdruck bringen soll.

Aus diesem Grund beantrage die SPD-Stadtratsfraktion einen Rettungsschirm für den Einzelhandel, die Gastronomie und die Vereine, um entsprechende Programme der Bundes- und der Landesregierung zu ergänzen und besondere Härten ein Stück weit aufzufangen. „In unseren Augen wäre ein denkbarer Ansatz, die in diesem Jahr wegen ausfallender städtischer Veranstaltungen eingesparten Gelder und Zuschüsse, die wohl einige hunderttausend Euro betragen hätten, in einem entsprechenden Fonds zusammenzufassen“, erläutert Müller. Die Gelder sollten in einem möglichst unbürokratischen Verfahren verteilt werden.

„Ich hoffe, dass wir uns auf eine gemeinsame Lösung verständigen können. Ob das jetzt unsere Lösung ist oder eine andere Variante – das sei mal dahingestellt“, betont der Stadtverbandsvorsitzende. Die SPD sei offen, auch andere Ansätze und Ideen zu diskutieren und mitzutragen. „Oberste Prämisse hat für uns jedoch, dass dabei entsprechende Transparenz hergestellt wird“, erklärt er. Müller ist überzeugt: Es müsse allen am Herzen liegen, dass Vereine, Gastronomie und Einzelhandel auch nach der Krise noch zum öffentlichen Leben beitragen können. Er ist daher zuversichtlich, dass sich der Stadtrat einigen wird. „Es gibt bestimmt auch in anderen Parteien schon Denkansätze in diese Richtung“, ist sich Müller sicher.

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