Kolumne Elan statt Selbstmitleid

Wenn die Tage kurz, die Straßen grau und die Temperaturen südlich des Gefrierpunktes unterwegs sind, würde man sich ja am liebsten unter der Decke verkriechen.

 Mirko Reuther

Mirko Reuther

Foto: SZ/Lorenz, Robby

So ein bisschen in Selbstmitleid suhlen und heißen Tee trinken, bis die Melancholie verflogen ist. Da ist man froh, um jeden positiven Kontrapunkt. So wie die Neujahrsansprache von Marold Wosnitza. „Ich bin ein grundsätzlich optimistischer Mensch“, bekannte der Oberbürgermeister, der den Schuldenberg, den die Rosenstadt vor sich herschiebt, nicht wegdiskutierte – aber weniger auf Probleme als auf Potenziale und Perspektiven einging, die sich Zweibrücken bieten. Das mag für eine Neujahrsansprache nicht ungewöhnlich sein. Dass der OB gar eine Wette abschloss, dass das seit zwei Jahrzehnten stockende Projekt um die S-Bahn-Verbindung zwischen Zweibrücken und Homburg bis zum Ende seiner Amtszeit abgeschlossen  sei, ist es hingegen schon. Schließlich kann die politische Konkurrenz derlei konkrete Versprechen im  Falle des Misserfolgs genüsslich als Bumerang einsetzen. Und dennoch: Herausforderungen mit Elan und Optimismus anzugehen, ist allemal sympathischer als nur
weinerlich Probleme aufzuzählen. Auch dann wenn die Tage kurz, die Straßen grau und die die Temperaturen südlich des Gefrierpunktes unterwegs sind.

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