Radsportereignis am Höcherberg abgesagt Pfingstrennen muss ausfallen

Oberbexbach · Traditionsradveranstaltung am Höcherberg wegen der Corona-Krise abgesagt.

 Viele Zuschauer kommen seit Jahren zum Radrenntag des RV Blitz Oberbexbach am Pfingstmontag. In diesem Jahr wird nichts daraus.

Viele Zuschauer kommen seit Jahren zum Radrenntag des RV Blitz Oberbexbach am Pfingstmontag. In diesem Jahr wird nichts daraus.

Foto: Markus Hagen

Schon seit vielen Jahren ist der Radsportverein RV Blitz Oberbexbach am Pfingstmontag Gastgeber der Radsportveranstaltung mit Start und Ziel an der Oberen Hochstraße. Doch am 1. Juni in diesem Jahr werden keine Fahrer bei diesem Kriterium um Punkte, Prämien und gute Platzierungen an den Start gehen. Wegen der Corona-Krise musste auch diese Veranstaltung abgesagt werden.

 „Seit über 40 Jahren findet unser Renntag am Pfingsmontag statt“, berichtet Rennsportleiter Thomas Ruffing. Viele Jahre fuhr er hier selbst mit, ehe er im vergangenen Jahr Radsportkariere beendete. „Die Absage in diesem Jahr war allerdings absehbar“, da sowohl Profis als auch Amateure sich schon bei anderen Rennen gedulden mussten. „Radrennen gibt es in absehbarer Zeit nicht. Der Bund Deutscher Radsport alles bis auf Weiteres abgesagt.“ Thomas Ruffing hofft dennoch, dass vielleicht im September oder Oktober wieder gefahren werden kann.

 Den 15 aktiven Rennsportlern des RV Blitz Oberbexbach von der Jugend bis zu den Senioren bleibt derzeit nichts anderes übrig, als weiter einsam auf den Straßen ihr wöchentliches Pensum von 200 bis 250 Kilometer in den Nachwuchsklassen und von 350 bis 400 Kilometer bei den Amateuren abzuspulen. „In Gruppen dürfen wir nicht unterwegs sein, Einzelausfahren sind aber erlaubt.“ Auch befürchtet der Rennsportleiter des RV Blitz  nicht, dass den Sportlern wegen der fehlenden Rennen die Motivation zum Training fehle. Und überhaupt, wer Lust hat, kann an virtuellen Rennen teilnehmen. Wer zu Hause eine Rolle fürs Fahren hat, kann sich per Video dann mit anderen Fahrern sportlich messen. Zu einer bestimmten Uhrzeit muss man sich dann einlocken. Wer eine bestimmte Kilometerzahl möglichst schnell abgespult hat, kommt in die Wertung. Die Cyberradrennen sind natürlich nicht mit den Rennen in der freien Natur zu vergleichen. Hier spielen Taktik, Ausreißversuche, Sprints und so weiter eine wichtige Rolle.

Mehr als 250 Starter waren im vergangenen Jahr bei den elf Rennen auf dem Rundkurs in Oberbexbach  dabei. Dieses Jahr wird es nichts. „Das ist zwar bitter für uns, aber die Gesundheit geht vor, auch wenn unser Vereinsjahreshöhepunkt ausfällt.“ Aber nicht nur der Radrenntag am Pfingstmontag musste abgesagt werden, sondern auch die Crosstourenfahren-Veranstaltung und die Radtourenveranstaltung. So etwas hat es in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte noch nicht gegeben. In den 30er-Jahren erlebte der Verein durch den Bau einer Radrennbahn in der Dorfmitte einen wahren Boom. Gefahren wurde damals auf einer Aschenbahn, aus heutiger Sicht kaum vorstellbar. Über viele Jahre hinweg hatte der RV Blitz immer wieder Spitzenfahrer, sowohl im Bahn-, als auch im Straßenbereich. Mit dem Verlust der Radrennbahn wurde die Zahl der Fahrer immer weniger. Ende der 60er-Jahre stand der Verein sogar kurz vor dem Aus. Anfang 1970 wurde erfolgreich unter dem Vorstand mit Benno Hennes, Helmut Baschab und Hansi Pirrung ein Neustart vorgenommen. Schritt für Schritt ging es vorwärts.  In den 80er-Jahren sorgten Fahrer des RV Blitz Oberbexbach für Schlagzeilen. So wurden Walter Neuheisel und Thomas Ruffing Saarlandmeister. In den 90er-Jahren profitierte der TV Blitz vom RTF (Radtourenfahren)-Boom.
Seit den 90er-Jahren sorgten Jugend- bis Seniorenfahrer für bemerkenswerte Erfolge. 2005 setzte sich Pascal Ruffing bei der Jugend auf der Heimstrecke in Oberbexbach durch. Daniel Kiefer gewann einige Jugendrennen. Auch die Seniorenfahrer mit Thomas Ruffing, Alberto Kun, Jan Birkett, Jochen Schreiber, Harry Weirich, Steffen Heintz, Jens weicherding und Uwe Sander standen oft auf dem Siegerpodest ganz oben oder unter den besten drei Fahrern. Alberto Kunz’ größter Erfolg war der Gewinn der Weltmeisterschaft im Einzelzeitfahren  2018.

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