Aktion „StadtGalerie Zweibrücken“ Die ganze City als Ausstellungsfläche

Zweibrücken · Die „StadtGalerie“ ist eröffnet: Bis Ende August stellen über 60 Künstlerinnen und Künstler in Zweibrücker Schaufenstern aus.

 Rosenkönigin Annika I. und Oberbürgermeister Marold Wosnitza bei der Eröffnung der Kunst-Aktion.

Rosenkönigin Annika I. und Oberbürgermeister Marold Wosnitza bei der Eröffnung der Kunst-Aktion.

Foto: Nadine Lang

Das war wohl wirklich eine Vernissage der anderen Art, die am frühen Freitagabend auf dem Schlossplatz stattfand. Die meisten der über 60 Künstler und einige Paten waren gekommen, um ihre Kunstaustellung unter dem Motto „StadtGalerie – Kunst meets Handel“ zu eröffnen. Weil ausreichend Sicherheitsabstand gehalten wurde, hatte das wenig mit einer üblichen Vernissage zu tun – aber Not macht erfinderisch und so war es schön, dass es trotzdem einen feierlichen Rahmen gab, bei dem auch die Künstler miteinander ins Gespräch kommen konnten.

Zur Eröffnung hatte Citymanagerin und Organisatorin Petra Stricker auch für eine Überraschung gesorgt: Nicht nur Rosenkönigin Annika I. und Oberbürgermeister Marold Wosnitza richteten ein paar Worte an Künstler und Gäste, sondern auch die Stadtkapelle war gekommen, um mit dem eigens dafür einstudierten Stück „Pictures at an Exhibition“ für den musikalischen Rahmen zu sorgen. Aus mehreren Richtungen spazierten dabei die Musiker aufeinander zu, um ihr Stück gemeinsam und doch mit Sicherheitsabstand zu spielen.

Die „StadtGalerie“ wird nun bis Ende August andauern und bringt gleich doppelten Nutzen in die Rosenstadt. Die Schaufenster der Händler in der Innenstadt und der Partner in den Außenstellen werden durch die ausgestellten Kunstwerke noch mehr aufgewertet und insbesondere die Leerstände durch die Kunst verschönert. In der Hallplatzgalerie durften beispielsweise alle Leerstände zum Ausstellen genutzt werden. Zum anderen bietet die Aktion auch insbesondere den Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke trotz Corona-Pandemie auszustellen. „Es war dringend an der Zeit, dass wir uns mal der Kunst widmen“, erklärte Petra Stricker ihre Vorüberlegungen zur Ausstellung.

Vor Monaten gab es bereits Aktionen, die den Händler durch die schwere Zeit helfen sollten, nun war die Kunst an der Reihe. Darum werden die Kunstwerke auch nicht einfach nur ausgestellt, sondern auch mit Kontaktdaten der Künstler versehen, bei denen die Stücke käuflich zu erwerben sind. Die Einnahmen bleiben ausschließlich bei den Künstlern, die Händler fungieren hierbei lediglich als Paten, die ihre Fläche zur Verfügung stellen.

Die Auswahl der Paten war laut Stricker nicht unbedingt einfach. Künstler und Paten mussten einfach zusammen passen, sowohl in Geschmacksfragen als auch in der Größe der Kunst und das erforderte so manche Organisation. Die Künstler selbst stammen sowohl aus dem Raum Zweibrücken, als auch aus der Großregion von Kaiserslautern bis Saarbrücken und ein paar wenige von Außerhalb. Um die Orte, an den die Kunstwerke ausgestellt sind, auf Anhieb zu finden und einen Wiedererkennungswert zu schaffen, wurden vorab orangenfarbene Rosen auf den Boden gesprüht (wir berichteten).

Auch die Künstler selbst freuten sich über die Eröffnung dieser tollen Aktion. „Ich hoffe, dass dies keine Eintagsfliege bleibt“, erklärte Foto-Künstler Jo Steinmetz. Birgit Neuhardt, die die Aktion „Kunstvoll“ ins Leben gerufen hatte, freut sich, dass es eine Alternative zu dieser in diesem Jahr ausgefallen Aktion gibt: „Es ist einfach ein schöne Plattform, in der Form, dass man alles, was man zuhause liebevoll anfertigt, auch mal den Bürgern zeigen kann.“ Petra Stricker hofft schon jetzt, dass im nächsten Jahr, neben der Aktion Kunstvoll auch die StadtGalerie erneut stattfinden wird. „Mit dieser Aktion haben wir bewiesen, dass wir in kürzester Zeit zusammenhalten und etwas auf die Beine stellen können“, erklärte Sticker und fuhr fort: „Wir beweisen, dass wir die Kunststadt sind.“

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