Fiktionale Mykologie auf Reisen Interaktive Wanderung im Zeichen der Pilze

Theley · Auf Einladung der Gemeinde Tholey hat Fotokünstler Volker Schütz kunstvoll gestaltete Pilzobjekte jenseits des Offizierspfades versteckt. Die sollen Wanderer jetzt suchen und ablichten.

 Volker Schütz versteckt behutsam seine kunstvollen Pilzobjekte im Wald.

Volker Schütz versteckt behutsam seine kunstvollen Pilzobjekte im Wald.

Foto: Marion Schmidt

Augen auf, wer in diesen Tagen bei Theley zwischen der Johann-Adams-Mühle und dem Hofgut Imsbach auf der Tafel-Tour Offizierspfad wandert. Denn hier gibt  es nicht nur die Schönheit der Natur zu entdecken. Auch kleine Kunstobjekte in Form eines Pilzes haben hier ihren Platz gefunden – wenngleich ein Stückchen abseits des Weges. Auf Einladung der Gemeinde Tholey hat der Saarbrücker Experimentalfilmer und Fotokünstler Volker Schütz ein gutes Dutzend kunstvoll gestalteter Pilzobjekte jenseits des Weges versteckt. Das Motto der Aktion lautet „Interaktive Social Media-Wanderung – Fiktionale Mykologie auf Reisen“.

Mykologie ist die Wissenschaft der Pilzen. Damit kennt sich der passionierte Pilzsammler Schütz bestens aus. Seine Pilzobjekte sind dem natürlichen Vorbild nachempfunden. Der Künstler hat Fotografien seiner ersten Pilzaktion am Saarbrücker Kaninchenberg vergrößert auf witterungsbeständigem Papier ausgedruckt und auf festen Karton gezogen. An Rundhölzern befestigt hat er die Pilze dann im Theleyer Gehölz versteckt.

Die Idee zu dieser Aktion sei bereits vor einigen Jahren während des Projektes Kunst im Wald bei Von der Heydt in der Nähe von Saarbrücken gereift. „Die Fotos stammen aus mehreren Installationen der vergangenen zehn Jahre“, verrät Schütz.

Leisen Schrittes bewegt sich der Künstler über den Offizierspfad, ruhig als wolle er die wohltuende Ruhe in dieser Naturoase nicht stören. Die Standort für seine Pilzobjekte wählt er spontan. Mal stehen sie vor einem grünen Farnfeld, mal auf einem moosbedeckten Baumstumpf. So wie Volker Schütz bei der Gestaltung seiner Pilzkreationen seiner Fantasie freien Lauf gelassen hat, so soll auch der Wanderer die Objekte entdecken. Zufällig im Vorbeigehen, in einem Überraschungsmoment, um dann innezuhalten, um seine Gedanken in die Pilzkunst zu projizieren. Wer dem ersten einen zweiten Blick folgen lässt, es wagt vom Weg abzukommen und nähertritt, entdeckt erst die ungewöhnliche Pilzkunst. So begegnet uns ein Fast-Food-Steinpilz oder ein hübscher Himberling.

Volker Schütz liebt es, mit den Formen zu spielen und neue Zusammenhänge herzustellen. Den ursprünglichen Pilzstielen hat er neue Hüte verpasst. So hat der Künstler beim Fast-Food-Pilz den ursprünglichen Kopf längs halbiert, um dazwischen wie bei einem Burger Tomatenstücken und Salatblättchen zu legen. Den Himberling krönt eine leuchtend rote Himbeere. Den Künstler reizt bei seiner Aktion der Medienwechsel von der Natur in die digitale Welt und er spielt gerne mit Klischees: „Man sagt ja, dass manche Leute in die die Natur gehen und Fotos allein mit dem Zweck machen, sie auf Instagram zu posten.“ Die Vorbeigehenden sind nun ab heute und bis zum 18. Juli aufgerufen, die Pilze zu fotografieren und die Fotos an die Gemeinde Tholey zu senden. Unter allen Teilnehmern wird ein Fotodruck eines Kunstpilzes von Volker Schütz verlost. Der Künstler ist nun gespannt, auf die Pilzfotografieren der Wanderer sowie auf die Anmerkungen der Fotografen und die Kommentare in der digitalen Welt.

Aktion Fiktionale Mykologie: Der Künstler hat die Pilze auf dem Tafel-Tour-Abschnitt zwischen der Johann-Adams-Mühle und dem Hofgut Imsbach installiert. Die Pilzversteck-Strecke ist etwa einen halben Kilometer lang. Einsendeschluss für die Fotos ist Samstag, 18. Juli. Fotos per Mail an: gemeinde@tholey.de oder über den Messenger der Facebookseite der Gemeinde.

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