Neuer Ärger für Helexier Betrugs-Vorwürfe gegen Führungskraft

Zweibrücken · Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat dieser Tage Anklage gegen eine führende Helexier-Mitarbeiterin erhoben.

 Das ehemalige Evangelische Krankenhaus, jetzt „Himmelsberg Fachklinik“ genannt.

Das ehemalige Evangelische Krankenhaus, jetzt „Himmelsberg Fachklinik“ genannt.

Foto: Rainer Ulm

Und wieder eine Hiobsbotschaft vom Himmelsberg: Am 11. Mai hat die Staatsanwaltschaft Saarbrücken Anklage erhoben gegen ein Mitglied der erweiterten Helexier-Unternehmensleitung, was der Pressesprecher der Justizbehörde, Mario Krah, am Mittwoch auf Merkur-Anfrage bestätigte.

„Der Angeschuldigten wird Betrug im Zusammenhang mit dem Verkauf von Aktienanteilen im sechsstelligen Euro-Bereich im Zeitraum 2015 und 2016 vorgeworfen. Sie bestreitet den Vorwurf“, schrieb Krah, der ausdrücklich darauf hinwies, dass die Unschuldsvermutung gelte. „Der Beweis soll mittels Zeugen und einer Urkunde geführt werden.“ Für die Eröffnung des Hauptverfahrens werde das Landgericht Saarbrücken „zu gegebener Zeit“ einen Termin bestimmen, so Krah weiter.

Zwar hat die Anklage zunächst einmal nichts mit den aktuellen Aktivitäten der Firma Helexier und die gegen sie derzeit laufenden arbeits-, zivil- und wettbewerbsrechtlichen Verfahren (wir berichteten) zu tun. Gleichwohl dürften die neuerlichen Vorwürfe ein weiteres schlechtes Licht auf das Unternehmen werfen, das sich seit dem Kauf des Gebäudes des einstigen Evangelischen Krankenhauses im März vergangenen Jahres anschickt, darin eine „Himmelsberg Fachklinik“ zu etablieren. Bislang erfolglos, weil die für den Betrieb einer solchen Privatklinik notwendige behördliche Genehmigung immer noch aussteht. Sie lenkte bislang faktisch mehr oder weniger hinter den Kulissen die Geschicke des Unternehmens Helexier.

Nach Merkur-Informationen soll die Frau Ende 2015 bis Anfang 2016 einer Sinti-Familie Anteile einer Immobilien-Aktiengesellschaft und eines Immobilienportals im Wert von insgesamt einer halben Million Euro verkauft haben, obwohl ihr die Wertlosigkeit der Papiere bekannt gewesen sein soll. Das Oberhaupt des Clans soll das Geld bei Familienmitgliedern in Deutschland, in Frankreich und in der Schweiz eingesammelt und ihr dann bar in Schweizer Franken übergeben haben. Was die Beschuldigte allerdings bestreitet.

Die Angeschuldigte ist in Sachen Betrug kein unbeschriebenes Blatt. Zuletzt war sie im November 2011 vom Landgericht Saarbrücken wegen Betrugs in vier Fällen zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Im Jahr 2009 soll sie einen Amerikaner dazu gebracht haben, in mehrere zum Schein gegründete Unternehmen, darunter eine Kosmetik- und zwei Software-Firmen sowie ein Internetkaufhaus, insgesamt rund 1,3 Millionen Euro zu investieren. Jedoch soll es nie zur Vermarktung der angepriesenen Produkte und zur Rückzahlung des zur Verfügung gestellten Startkapitals gekommen sein. Nach einer Teilverbüßung der Gefängnisstrafe wurde der restliche Freiheitsentzug Mitte 2015 zur Bewährung ausgesetzt.

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