Mehrwegsystem für die Gastronomie in Zweibrückern und Umgebung Mehrweg-Geschirr wird zum Erfolg

Zweibrücken · Das Echo auf die Einführung des Mehrweg-Geschirrs für Speisen zum Mitnehmen ist positiv. Ziel ist jetzt, das Netzwerk in und um Zweibrücken zu erweitern – zum Wohl der Umwelt. Für die ersten Vielnutzer gibt es Gutscheine.

 Josephine Wunderberg befüllt im veganen Foodtruck „World-Food-Trip“ in der Zweibrücker Rosengartenstraße die neuen Mehrweg-Bowls.

Josephine Wunderberg befüllt im veganen Foodtruck „World-Food-Trip“ in der Zweibrücker Rosengartenstraße die neuen Mehrweg-Bowls.

Foto: Cordula von Waldow

Vor wenigen Wochen haben die ersten drei Unternehmen in Zweibrücken und Winterbach die Verpackung für ihr kulinarisches „To-Go“-Angebot auf ein umweltfreundliches Mehrwegsystem umgestellt. Das Ergebnis: neue Kundschaft, große Begeisterung und ein gutes Umwelt-Gewissen.

Obwohl das Gasthaus „Zum Hannes“ in Winterbach-Niederhausen erst ganz kurze Zeit mit den sicher schließenden Gefäßen gearbeitet hat, fällt die Bilanz von Inhaberin Heike Schwuchow-Geßner eindeutig positiv aus. Sie berichtet: „Das klappt gut und die Kunden sind total begeistert. Es haben neben den Stammgästen dadurch sogar schon neue Kunden den Weg zu uns gefunden.“ Das sei jedoch das „Geschenk obendrein“, denn die Winterbacher Gastronomen haben mit Blick auf die Umwelt „schon immer“ an Stelle des weit verbreiteten Steropors ökologisch abbaubares Recycling-Geschirr etwa aus Rohrzucker verwendet, wenn jemand sein Restessen mitnehmen wollte oder etwas für einen Lieben daheim.

Mehr Zulauf erfährt auch Viktor Krieg von Viktor‘s Genussladen in der Fußgängerzone. „Ich war zuerst skeptisch“, gibt der Geschäftsmann zu. Doch die Reaktion seiner Kundschaft und der reibungslose Ablauf haben ihn so restlos von Vytal überzeugt, dass er gerne bei Kollegen und Gastronomen für das System wirbt. Weil es so gut läuft, habe er bereits kleine Bowl-Gefäße nachbestellt.

„Total easy und total begeistert“, kommentiert auch der vegane Foodtruck World-Food-Trip in der Rosengartenstraße. Die Kunden müssen sich eine Registrierungs-App auf ihr Handy laden und haben dann zwei Wochen Zeit, das Mehrweg-Geschirr bei jedem beliebigen System-Teilnehmer zurückzugeben.

Initiatorin Tanja Neumann von der Bürgerinitiative „ZW vernetzt“ hat zu ihrer Freude bereits weitere Mitmacher für das Mehrweg-System in der Pipeline, um ein möglichst großes Netzwerk für umweltfreundlichen Genuss und Müllvermeidung aufzubauen. Sobald das Zweibrücker Gasthaus „Bären“ mit einer coronakonformen Bewirtungserlaubnis vor Ort wieder öffnet, wird für das „To-Go“-Geschäft auch dort Vytal-Geschirr eingesetzt. „Das DRK ist schon lange in der Pipeline für das Mehrgenerationenhaus und jetzt macht auch die Caféteria im Nardini Klinikum mit“, zählt Tanja Neumann auf. Zudem sei sie im Gespräch mit der Familie Jäkel, die mit ihren Oldtimer-Trucks zu den Gastronomen im Fashion Outlet gehört.

Auch das Zweibrücker Familienunternehmen hat bereits vor vielen Jahren auf umweltfreundliche Verpackung umgestellt. „Pommes gibt es in der Papiertüte, da bleiben sie knusperig. Und Currywurst in einem Waffelschälchen, das man hinterher aufessen kann“, beschreibt Sandra Jäkel-Deller. Es sei gar nicht so einfach gewesen, etwas zu finden, das der Currysoße standhält. Im Schulterschluss mit „ZW vernetzt“ kann sie sich Vytal-Mehrweggeschirr besonders für die Stammkundschaft aus den Outlet-Shops gut vorstellen.

Tanja Neumann will für eine bessere Umwelt weiterhin Klinken putzen, ermutigt von Zuschriften interessierter Konsumenten, die nach weiteren Anlaufstellen fragen. Sie hofft, dass sich nach dem durchschlagenden Anfangserfolg jetzt bisherige Skeptiker zu dem Mehrweg-System ermutigen lassen, zumal sie über „ZW vernetzt“ einen Rabatt bekämen. Dabei denkt die engagierte Koordinatorin groß: „Es wäre doch schön, wenn Zweibrücken auch diesbezüglich zur Vorzeige-Stadt würde.“

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