Inzidenz in Südwestpfalz ist mehr als 17 mal niedriger Zweibrücken hat höchste Corona-Inzidenz in Rheinland-Pfalz

Südwestpfalz · Deutschlandweit sind nur sechs Städte und Kreise schlechter als die Rosenstadt – während nur sechs besser sind als die direkt benachbarte Südwestpfalz.

 Zweibrücken genießt weiterhin die derzeit laut deutschen und rheinland-pfälzischen Regeln größtmöglichen Lockerungen - doch die Inzidenz ist mehr als 17 mal so hoch wie im östlich angrenzenden Kreis Südwestpfalz.

Zweibrücken genießt weiterhin die derzeit laut deutschen und rheinland-pfälzischen Regeln größtmöglichen Lockerungen - doch die Inzidenz ist mehr als 17 mal so hoch wie im östlich angrenzenden Kreis Südwestpfalz.

Foto: www.rki.de/Screenshot RKI-Dashboard 4.6.2021

Am Freitag haben sich im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts Südwestpfalz zwei weitere Covid-19-Fälle bestätigt. Die beiden Betroffenen leben in Zweibrücken und in Pirmasens. Die Person aus Zweibrücken war zuvor bereits als enge Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne, teilt die Kreisverwaltung Südwestpfalz mit.

Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) meldete am Freitag folgende aktuellen Inzidenzwerte (Neuinfektionen umgerechnet auf 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen): Landkreis Südwestpfalz 4,2, Stadt Pirmasens 22,4 und Stadt Zweibrücken 73,1. Damit ist die Inzidenz in Zweibrücken gegenüber dem Vortag (81,8) zwar leicht zurückgegangen – die Inzidenz bleibt aber den dritten Tag hintereinander die höchste in ganz Rheinland-Pfalz. Dagegen hat der benachbarte Kreis Südwestpfalz die mit weitem Abstand niedrigste Inzidenz. In Rheinland-Pfalz betrug die Inzidenz am Freitag 27,8.

Die Inzidenzwerte des LUA berücksichtigen nun gemäß der 22. Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz (COBeLVO) die in der jeweiligen Gebietseinheit befindlichen ausländischen Stationierungsstreitkräfte. Die Inzidenzwerte des LUA sind relevant für Maßnahmen unterhalb der 100er Marke.

Für die Maßnahmen der bis 30. Juni noch gültigen Bundesnotbremse werden die vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Inzidenzen zugrunde gelegt. Das RKI meldete am Freitag für den Landkreis Südwestpfalz eine Inzidenz von 5,3 für die Stadt Pirmasens 22,4 und für die Stadt Zweibrücken 81,9. Das Gesundheitsamt meldet die Werte ans Landesuntersuchungsamt RLP, von wo die Inzidenzwerte ohne ausländische Stationierungskräfte ans RKI gemeldet und am Morgen des Folgetags veröffentlicht werden. Daher können die RKI-Werte leicht von denen tags zuvor gemeldeten LUA-Werten abweichen.

Laut RKI-Statistik vom Freitag hat Zweibrücken nun die siebthöchste Inzidenz in ganz Deutschland, der Kreis Südwestpfalz genau andersherum die siebtniedrigste.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) erklärte am späten Freitagnachmittag: „Wir beobachten alle gerade in Zweibrücken, dass unsere Inzidenzen in den letzten Tagen entgegen dem Landestrend im Vergleich recht hoch sind. Vor dem Hintergrund der vorliegenden Informationen hat dies nichts mit den aktuellen Öffnungen zu tun. Bei den Infektionsherden handelt es sich um Infektionen in bekannten privaten/familiären Umfeldern.“ Trotzdem bitte er alle Bürgerinnen und Bürger, „weiterhin achtsam zu bleiben, damit wir nicht zusätzlich ein unkontrolliertes Infektionsgeschehen beobachten müssen und im schlimmsten Falle die Öffnungsschraube wieder zurückdrehen müssen. Etwas was keiner von uns mehr möchte.“

Was tun Corona-Verdacht? Das Gesundheitsamt Südwestpfalz rät: umgehend Hausarzt, Amts-Hotline (0 63 31) 809-750 (Mo-Fr 9-15 Uhr), die landesweite (0800) 99 00 400 (Mo-So 8-19 Uhr) oder rund um die Uhr die ärztliche Bereitschaftszentrale 116 117 anrufen. Positiv getestete Personen, deren Haushaltsangehörige und Kontaktpersonen sowie krankheitsverdächtige Personen müssen sich weiterhin selbständig in häusliche Quarantäne begeben.

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