Bangen bei der Terex-Belegschaft

Zweibrücken. Die Lage beim Kranbauer Terex-Demag spitzt sich weiter zu. Für die Mitarbeiter sei die Situation der "blanke Horror", wie Ralf Cavelius, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Homburg-Saarpfalz, gestern dem Merkur sagte. Das Unternehmen führt derzeit mit Beschäftigten Gespräche über ein freiwilliges Ausscheiden

 Dunkle Wolken über Terex in Zweibrücken. Foto: ski/pma

Dunkle Wolken über Terex in Zweibrücken. Foto: ski/pma

Zweibrücken. Die Lage beim Kranbauer Terex-Demag spitzt sich weiter zu. Für die Mitarbeiter sei die Situation der "blanke Horror", wie Ralf Cavelius, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Homburg-Saarpfalz, gestern dem Merkur sagte. Das Unternehmen führt derzeit mit Beschäftigten Gespräche über ein freiwilliges Ausscheiden. Hintergrund ist ein geplanter Stellenabbau an den Standorten Zweibrücken und Bierbach wegen der anhaltenden Auftragsflaute (wir berichteten).Laut Cavelius werden derzeit reihenweise Terex-Mitarbeiter von der Geschäftsführung zum Gespräch gebeten. Dabei werde ihnen "sehr eindringlich" gesagt, dass man sich von ihnen trennen wolle, so Cavelius. Dafür werde den Mitarbeitern eine Abfindung angeboten. Wie ein Beschäftigter dem Merkur mitteilte, werde für einen unterschriebenen Aufhebungsvertrag eine Abfindung in Höhe eines halben Brutto-Monatsgehaltes multipliziert mit den Dienstjahren angeboten. Dazu gebe es einen Bonus in Höhe von 7500 Euro.

Eine betriebsbedingte Kündigung wurde bislang allerdings noch nicht ausgesprochen, berichtet Cavelius. Dennoch: "Jeder hat Angst, dass bei ihm das Telefon klingelt und er zum Gespräch gebeten wird." Der Gewerkschaftssekretär hat gestern 15 Einzelgespräche mit Betroffenen geführt, die ein Abfindungsangebot bekommen haben. Diese hätten nun jeweils eine Woche Bedenkzeit. Gespräche werden demnach mit Mitarbeitern aller Altersgruppen geführt - die Dauer der Betriebszugehörigkeit spiele keine Rolle.

Unterdessen führt die IG Metall weiter Gespräche mit der Terex-Geschäftsführung und dem Betriebsrat. Dabei ging es um eine mögliche innerbetriebliche Vereinbarung von Kurzarbeit und Beschäftigungssicherung. Wie viele Mitarbeiter freiwillig ausscheiden sollen, darüber gibt es bislang keine bestätigten Zahlen. In Kreisen der Belegschaft ist von bis zu 180 die Rede. Insgesamt würden demnach Gespräche mit bis zu 300 Mitarbeitern geführt.

Wird die gewünschte Zahl nicht erreicht, gibt es laut Cavelius zwei weitere Möglichkeiten zum Stellenabbau: Das eine sind betriebsbedingte Kündigungen, das andere die Ausgliederung von Mitarbeitern in Beschäftigungsgesellschaften. Die dort Angestellten würden für neue Tätigkeiten qualifiziert. Bei einer größeren Anzahl von Kündigungen muss laut Cavelius aufgrund gesetzlicher Vorgaben gemeinsam mit den Arbeitnehmer-Vertetern ein Sozialplan aufgestellt werden. Dort wird unter anderem festgelegt, nach welchen Kriterien und Regeln Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden.

Die Terex-Geschäftsführung war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. "Jeder hat Angst, dass bei ihm das Telefon klingelt."

Ralf Cavelius,

IG Metall

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