Auch bei Stromausfall auf Draht

Zweibrücken · Um ein tragfähiges Notfall-Funkkonzept in Rheinland-Pfalz ging es kürzlich beim Notfunktag in Zweibrücken. Anwesend waren auch Funkamateure aus anderen Bundesländern.

 Jakob Strickler (links) und Rudolf Kruggel aus Hessen funkten mit einer im Auto eingebauten Anlage. Foto: Margarete Lehmann

Jakob Strickler (links) und Rudolf Kruggel aus Hessen funkten mit einer im Auto eingebauten Anlage. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Der kürzliche Notfunktag bot für Hobbyfunker und alle, die sich für dieses Thema interessieren, die Gelegenheit, sich über den Not- und Katastrophenfunk fachlich auszutauschen. Ziel sei es, die Strukturen des Notfunks unter den Funkamateuren weiter zu festigen. "Bei einem Stromblackout zum Beispiel, einem totalen Stromausfall landesweit über längere Zeit, kann nur noch ein Not-Funk notwendige Kommunikation ermöglichen", sagt Rolf Behnke, Amateurfunker seit rund 50 Jahren. Denkbar sei eine Cyber-Attacke auf die Stromwirtschaft oder eben eine Naturkatastrophe, die allerdings in unserer Region als eher selten einzustufen ist.

"Solch eine Notfunk-Leitstelle haben wir jetzt hier auf dem Kreuzberg beim Technischen Hilfswerk (THW) eingerichtet", erklärt Behnke. Was als nächstes gebraucht werde und auch schon beantragt sei, ist eine "Vereinbarung zur Hilfeleistung im Katastrophenfall" mit dem Land, wie sie im Saarland schon lange getroffen und umgesetzt wurde.

Dieter Lorig von den Amateurfunkern Saarbrücken zeigt sich sehr enttäuscht von dem wenigen Interesse der Politik am Notfunk in Rheinland-Pfalz. "Wer schon einen Totalstromausfall erlebt hat, weiß, wie wichtig der Funkamateur wird, denn dann geht auch kein Handy mehr."

Ein Vortrag beschäftigte sich mit dem flächendeckenden Stromausfall aus Sicht der Energieversorger. Rolf Behnke sprach über das Notfunkeinsatzkonzept in der Region Südwest, es ging um mögliche Einsatzszenarien und den Aufbau eines regionalen und autarken Notfunk-Relaisnetzes. Zu besichtigen auf dem Gelände des THW war privates transportables Notfunk-Equipment. Erstaunlich und auch beruhigend, wie viel Geld die Funkamateure in ihre Ausrüstung stecken und mit wie viel Verantwortungsbewusstsein sie sich ihrer Aufgabe widmen.

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