Vogelzählung Blaumeisen schwinden im Land

Mainz · Große Beteiligung bei Stunde der Gartenvögel des Nabu in Rheinland-Pfalz.

 Blaumeisen zählen zu den häufigsten Gartenvögeln. Im letzten Jahr ist ihre Population in Rheinland-Pfalz jedoch um fast 40 Prozent  zurückgegangen. Schuld ist ein neues Bakterium.

Blaumeisen zählen zu den häufigsten Gartenvögeln. Im letzten Jahr ist ihre Population in Rheinland-Pfalz jedoch um fast 40 Prozent  zurückgegangen. Schuld ist ein neues Bakterium.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Bei einer Zählaktion des Naturschutzbunds (Nabu) sind in Rheinland-Pfalz gut ein Drittel weniger Blaumeisen gemeldet worden als vor einem Jahr. Nach vorläufigen Ergebnissen sichteten die Teilnehmer an der „Stunde der Gartenvögel“ am vergangenen Wochenende 6615 Blaumeisen – 39 Prozent weniger als bei der gleichen Aktion 2019. Dadurch fiel die Blaumeise vom vierten auf den siebten Platz der gemeldeten Arten.

In den vergangenen Wochen sind in Deutschland viele Blaumeisen an einer bakteriellen Infektion gestorben. In Rheinland-Pfalz gingen die meisten Meldungen zu Totfunden nach Nabu-Angaben aus den Landkreisen Birkenfeld, Rhein-Hunsrück, Cochem-Zell, Rhein-Lahn, Altenkirchen und aus dem Westerwaldkreis ein. Als Erreger wurde das Bakterium Suttonella ornithocola ermittelt, das erst seit 1996 bekannt ist und damals in Großbritannien flächendeckend auftrat. Erst im April 2018 wurde Suttonella ornithocola erstmals in Deutschland bei Meisen im südlichen Nordrhein-Westfalen nachgewiesen.

An der bundesweiten Aktion „Stunde der Gartenvögel“ nahmen bundesweit mehr als 120 000 Naturbeobachter teil, deutlich mehr als im vergangenen Jahr mit 76  000. Aus Rheinland-Pfalz meldeten nach vorläufigen Daten 6862 Menschen ihre Vogelbeobachtungen im Garten – fast doppelt so viele wie vor einem Jahr. An der Spitze der Sichtungen stand der Haussperling mit rund 26 000, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star, Elster und Feldsperling.

(dpa)
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