Von Männern für Männer

Ein reiner Männerclub sind die „Jedermänner“ aus Contwig zwar, aber beileibe keine Machos. Manchmal möchte „mann“ eben nur gerne unter seinesgleichen sein. So treffen sich die „Jedermänner“ zum Plauschen, wandern oder machen gemeinsam Ausflüge. Nun möchten die Mitglieder von den Merkur -Lesern zum Verein des Monats Juni gewählt werden.

Contwig. Wenn die Männer unter sich bleiben, bleiben ja auch die Frauen unter sich, so dass alle auf ihre Art zum gleichen Vergnügen kommen können, eben einmal ohne den Partner. Rund 40 Männer haben sich seit den Anfängen 2005 sozusagen organisiert, um gemeinsam auf Fahrt zu gehen, zu einer Weinprobe zum Beispiel, oder ein vergnügliches Frühstück zu sich zu nehmen. Oder um einmal zu kochen und zum Essen dann ihre Frauen einzuladen, an fein gedeckten Tischen und ein bisschen festlich.

Tatsächlich ausgegangen ist die Idee zur Gründung der Jedermänner von Jürgen Gundacker, dem Ehemann der protestantischen Gemeindepfarrerin, und dem Team mit Alfred Tomajer, Günter Seegmüller und Dieter Wille. Der Zusammenhalt der Gemeindemitglieder stand zu Beginn im Mittelpunkt, längst sind die Unternehmungen aber ökumenisch durchmischt. „Heute steht die Solidität der Dorfgemeinschaft vornan“, heißt es. Im Gespräch mit Tisch- oder Wandernachbarn lösen sich manche Sorgen und Probleme in langen Gesprächen, man kommt sich näher und schließt oft sogar Freundschaften. „Denn das Gute liegt doch irgendwie so nah“, heißt es.

Die Veranstaltungen haben sich im Laufe der Jahre erweitert. Man geht ab und zu auf längere Wanderungen und lässt das Gemeindesommerfest mit einem Jedermannprojekt zusammenfallen. Wie oben schon angedeutet, die aushäusigen Patriarchen stärken die daheim gebliebenen Matriarchinnen, so dass sich beide Geschlechter die Waage halten. „Feminismus ist längst out, da hier überflüssig, weil jeder jedem sein Recht lässt. Feministische Hackordnung erübrigt sich, Quotenfrauen braucht's in Contwig, jedenfalls in der Gesellschaft, schon längst nicht mehr, weil eben vieles schon im Gleichgewicht ist“, so der Tenor der Jedermänner. Einen Altersschwerpunkt gibt es bei den Jedermännern nicht, wenn, dann so zwischen 30 und 80 Jahren, also eine Mehrgenerationengesellschaft. Manchmal wird zu einer Veranstaltung ein Referent eingeladen, sofern er Wissenswertes für alle zu berichten weiß. So rundet sich das Mannesbild von Mannsbild zu Mannsbild, salopp gesprochen. Die Dorfgemeinschaft wächst zusammen.
Auf einen Blick


Gründung: 2005
Mitglieder: 40
Angebot: Jährlich vier bis fünf Veranstaltungen. Bemühungen um eine Stärkung der Dorfgemeinschaft im ökumenischen Geist.
Kontakt: Jürgen Gundacker, Contwig, Telefon (0 63 32) 57 57.

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