Sag niemals nie

Wir wollen uns nichts vormachen: Die Chancen, dass Zweibrücken einmal einen großen Auftritt auf dem Fernsehschirm oder gar der Kinoleinwand hat, stehen schlecht. Falls nicht jemand auf die Idee kommt, ein Buch von Wolfgang Ohler zu verfilmen

 Dieses Bild des Oberbürgermeisters schreit geradezu nach einer Neuauflage des klassischen Dialoges aus "Goldfinger": "Erwarten Sie von mir, dass ich rede?" - "Nein, Mr. Bond, ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!" Fotos: pma

Dieses Bild des Oberbürgermeisters schreit geradezu nach einer Neuauflage des klassischen Dialoges aus "Goldfinger": "Erwarten Sie von mir, dass ich rede?" - "Nein, Mr. Bond, ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!" Fotos: pma

Wir wollen uns nichts vormachen: Die Chancen, dass Zweibrücken einmal einen großen Auftritt auf dem Fernsehschirm oder gar der Kinoleinwand hat, stehen schlecht. Falls nicht jemand auf die Idee kommt, ein Buch von Wolfgang Ohler zu verfilmen. Die Filmemacher, Drehbuchschreiber und Location-Scouts (Spezialisten, die nach guten Drehorten fahnden) konzentrieren sich auf die großen Städte weil bekannt oder die ganz kleinen Dörfer weil pittoresk (Architektur) beziehungsweise verschroben (Einwohner); der urbane Mittelstand, also wir, bleibt außen vor. Und nicht erst seit heute. Nicht einmal altgediente Zweibrücker wie Stadt-Pressesprecher Heinz Braun können sich an Rollen der Rosenstadt in Spielfilmen erinnern. Dokumentationen, Ortsporträts, Musikalisch-Schlagereskes - das ja. Aber sonst? Fehlanzeige. Gut, einmal soll es im Saar-"Tatort" (!) eine Szene im Zweibrücker Gefängnis gegeben haben. Aber wer weiß, ob die nicht eigentlich in Forbach, Frankfurt oder im Keller des Schwagers des Regisseurs in Bubach-Calmesweiler gedreht wurde? Eben. Was James-Bond-Drehorte angeht, sieht es sogar für Deutschland insgesamt eher mau aus: Gerade einmal der Frankfurter Flughafen "Diamantenfieber"), Berlin ("Octopussy") und Hamburg ("Der Morgen stirbt nie") haben es laut Internet auf den Drehplan und die große Leinwand geschafft. Also bleibt es einmal mehr an uns hängen, die Filmwelt von Zweibrückens cineastischen Qualitäten zu überzeugen. Und die hat die Stadt der Rosen und Rösser. Die zweifelnden Film-Mogule unter den Lesern mögen ihre Augen nach rechts auf unsere Storyboard-Skizze lenken. Und weil wir gerade dabei sind, liefern wir die Drehbuch-Skizze gleich mit: Mysteriöse Raketentreffer versetzen die europäischen Regierungen in Panik. Ein Bösewicht im Käptn-Blaubär-Kostüm meldet sich per Videoschaltung und fordert Unsummen in kleinen, nicht nummerierten Scheinen. Die Spuren führen nach Zweibrücken. Die Raketen scheinen von den ausgedehnten Ländereien des Großgrundbesitzers Emilio Blofingerfeld (in einer Gastrolle: Helmut Reichling) zu stammen. Nur: Wie kann das sein? Die Eröffnung einer Schönheitsklinik markiert das Entrée von James Bond in die Zweibrücker Haute Volée. Von da an nimmt das Unheil seinen Lauf. Nur Schade, dass der erklärte Lieblings-Bond der Zweibrücker, Sean Connery, seine Walther PPK bereits an den Nagel gehängt hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort