Über 200 Metermaße gesammelt

Contwig. Wer kennt das nicht? Man will etwas ausmessen und gerade in diesem Moment ist kein Metermaß zur Stelle. Das kann dem Contwiger Manfred Schreiber kaum passieren. Besitzt der rüstige Rentner doch insgesamt über 200 von dieser hölzernen Messgeräte. Die Sammelleidenschaft des früheren Gemeindearbeiters wurde vor über 40 Jahren entfacht

 Der 76-jährige Manfred Schreiberzeigt stolz seine riesige Zollstock-Sammlung. Foto: Norbert Rech

Der 76-jährige Manfred Schreiberzeigt stolz seine riesige Zollstock-Sammlung. Foto: Norbert Rech

Contwig. Wer kennt das nicht? Man will etwas ausmessen und gerade in diesem Moment ist kein Metermaß zur Stelle. Das kann dem Contwiger Manfred Schreiber kaum passieren. Besitzt der rüstige Rentner doch insgesamt über 200 von dieser hölzernen Messgeräte. Die Sammelleidenschaft des früheren Gemeindearbeiters wurde vor über 40 Jahren entfacht. "Damals war ich noch als Fliesenleger beschäftigt gewesen", erinnert der 76-Jährige sich im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. Wie er gerade darauf gekommen war, Metermaße zu sammeln, könne er heute nicht mehr sagen: "Das Ganze war wohl eine fixe Idee."Vertreter von Firmen hätten immer mal wieder solche kleine Präsente mitgebracht. Aufgrund einer Allergie musste er seinen gelernten Beruf aufgeben und fand 1976 eine neue Beschäftigung bei der Ortsgemeinde Contwig. "Ich war hauptsächlich für den Friedhof zuständig." Neben dem Schneiden von Hecken und dem Mähen von Gras habe er auch die Gräber ausheben müssen. Insgesamt blickt Schreiber auf eine abwechslungsreiche Tätigkeit zurück: "Die Gemeindearbeiter haben sich gegenseitig geholfen." Dabei vergaß er auch nicht, weiter Metermaße zu sammeln, die er heute in einer Kiste aufbewahrt.

Besonders stolz ist der Rentner auf diejenigen von Firmen, die es inzwischen nicht mehr gibt. Als Beispiel nennt er den Handwerker Berthold Sefrin oder die (mittlerweile geschlossene) Homburger Niederlassung von Villeroy & Boch. Die Sammlerstücker habe er nicht alle allein zusammengetragen. Auch Bekannte und Freunde hätten ihm so manches Metermaß geschenkt. In Contwig gebe es außer ihm noch andere, die solche Messgeräte sammeln. "Da wurde auch schon manches ausgetauscht, wenn jemand ein Maß doppelt hatte", erklärt der Senior. In seiner Sammlung befinden sich auch Meter, die nicht aus der Region stammen. So seien in den vielen Jahren jede Menge Vertreter aus anderen Bundesländern in Contwig gewesen. Die Sammlerstücke kommen bei handwerklichen Arbeiten allerdings nicht zum Einsatz. Schließlich habe er noch jede Menge Duplikate.

Außer den Metermaßen interessiert sich Schreiber auch für Gedichte. So kennt er so manchen westpfälzischen Vers, der bei den Menschen in der Region längst in Vergessenheit geraten ist. Besonders gern mag er "Karls Nachtgebet", das er jederzeit auswendig kann.

Auf einen Blick

Der pfälzische Merkur stellt in einer neuen Serie interessante Sammlungen der Menschen in und um Zweibrücken vor. Wer etwa besondere Steine, außergewöhnliches Porzellan, seltene Murmeln oder eine große Comic-Heft-Sammlung hat, sollte sich unter Telefon (0 63 32) 80 00 50 oder per E-Mail (merkur@pm-zw.de) bei der Redaktion melden. red

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