Kampf gegen den Zahn der Zeit

Knopp-Labach. Dass alte Bausubstanz in der Unterhaltung vielfach ein Fass ohne Boden ist wissen jene, die diese unterhalten müssen. Gotteshäuser bilden hier keine Ausnahme. Pfarrer Erich Schmitt aus Reifenberg kann es bestätigen

 In der Kirche fällt der Putz von den Wänden. Foto: Norbert Schwarz

In der Kirche fällt der Putz von den Wänden. Foto: Norbert Schwarz

Knopp-Labach. Dass alte Bausubstanz in der Unterhaltung vielfach ein Fass ohne Boden ist wissen jene, die diese unterhalten müssen. Gotteshäuser bilden hier keine Ausnahme. Pfarrer Erich Schmitt aus Reifenberg kann es bestätigen. Denn als verantwortlicher Pfarrer des Pfarrverbandes mit den Pfarreien Knopp-Labach, Wallhalben und Reifenberg dreht sich in seiner Büroarbeit derzeit vieles um die Sanierung der historischen Kirche in Labach, einem baulichen Kleinod aus dem 13. Jahrhundert, an dem der Zahn der Zeit nagt."Wir sind auf gutem Wege die Sanierung der Wendelinus-Kirche in Reifenberg zu meistern und warum sollte uns das nicht auch in Labach gelingen", gibt sich der Pfarrer optimistisch. Dabei räumt er aber postwendend ein, dass sich die beiden Pfarreien schon allein von der Größe her nicht vergleichen ließen. Denn die Bürde der Kirchensanierung müsste von 166 Katholiken getragen werden, etwa 180 wohnen insgesamt in der Talgemeinde, die seit der Verwaltungsreform in den siebziger Jahren zusammen mit dem vorher gleichfalls eigenständigen Ort Knopp eine Gemeinde bildet. "Für die noch eigenständige Pfarrgemeinde Labach gewährt uns Speyer alljährlich eine Schlüsselzuweisung von 4063 Euro - Geld, das bei der Kirchensteuer eingenommen wird." Im Kircheninnern sei der Sanierungsbedarf gegeben, sagt der Seelsorger, der zusammen mit den Verantwortlichen des Kirchenrates die Problematik schon seit einigen Jahren diskutiert. Der Innenputz im historischen Gotteshaus müsse total erneuert werden und laufe verständlicherweise ins Geld, weil es allein mit diesen Erneuerungsarbeiten getan sei. "Wer schon mal die eigenen vier Wände sanieren musste, kennt das. Oft erkennt man erst beim Öffnen der Wände, was sich dahinter verbirgt. Deshalb heißt es absolut Daumendrücken, weil der Kostenrahmen eng sein wird." Architekt Hermann Held, der bereits bei den Sanierungsarbeiten der Reifenberger Dorfkirche die planerische und bauliche Verantwortung trug, wird auch in Labach der Verbindungsmann von Kirchenrat zum bischöflichen Bauamt in Speyer sein. Der Contwiger Architekt hat bereits Kosten ermittelt. Schmitt erklärt: "Im Augenblick sind wir bei 190 000 Euro." Aber es sei "noch alles in der Schwebe", die Kosten könnten auch noch nach eben gehen, macht Schmitt klar.

Bei aller Ungewissheit: Einen Erfolg kann der Geistliche aber jetzt schon verzeichnen. Die Bischöfliche Finanzkammer in Speyer sah ein, dass die kleine Kirchengemeinde Labach die Sanierungsbürde allein nicht schultern kann. Deshalb wurde abweichend von den üblichen Richtlinien den Labacher Katholiken zugesichert, dass das Sanierungsvorhaben am historischen Gotteshaus mit 70 Prozent, statt der sonst üblichen 50 Prozent gefördert wird.

Vom Denkmalschutz, so der Pfarrer, würde nichts kommen. Dabei habe auch die Öffentlichkeit ein großes Interesse am Erhalt des baulichen Denkmals, die für die gesamte Sickingerhöhe einmalig sei.

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