Zweibrücken/Pirmasens. Susanne Ganster (Foto: pm), neue Chefin der CDU-Kreistagsfraktion (wir berichteten), sieht sich nicht als "kleinsten gemeinsamen Nenner" der Parteikollegen im Kreistag. Ihr Wahlergebnis zeige auch, dass die Fraktion weitgehend hinter ihr stehe. Sie traue sich die neue Aufgabe im Zusammenspiel mit den anderen 15 Fraktionsmitgliedern zu, weil sie ohnehin auf Teamarbeit setze.Die gebürtige Vorderpfälzerin, die heute als leitende Mitarbeiterin in der katholischen Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach in Schönau tätig ist, gehört seit neun Jahren den Christdemokraten an. Im vergangenen Jahr wurde sie erstmals in den Kreistag gewählt. Angesprochen auf die Möglichkeit, ob sie nach dem Kreistagsfraktionsvorsitz noch für weitere politische Ämter zur Verfügung steht, wollte sie nichts ausschließen. Erhard Lelle hatte im Dezember den Fraktionsvorsitz kommissarisch übernommen, nachdem sich der eigentliche Fraktionschef Peter Dincher aus Dahn im Dezember wegen seiner Verwicklung in die Polizeidatenaffäre aus der Politik zurückgezogen hatte (wir berichteten). Nachdem Dincher im Januar endgültig seinen Verzicht auf sein Kreistagsmandat und damit auch auf den Fraktionsvorsitz erklärt hatte, musste eine neue Fraktionsspitze gewählt werden."Natürlich stand zunächst auch die Überlegung im Raum, ein erfahrenes Fraktionsmitglied an die Spitze zu stellen", beschrieb Erhard Lelle gegenüber unserer Zeitung den innerparteilichen Entscheidungsprozess: "Allerdings hat sich dann die Meinung durchgesetzt, dass wir einen Schnitt machen sollten und junge Leute in die Verantwortung nehmen wollen."Dass die Wahl schließlich auf Susanne Ganster fiel, hat nach Lelles Worten mit den Kräfteverhältnissen in der CDU-Fraktion und im CDU-Kreisverband zu tun. Der Dahner CDU-Gemeindeverband - der größte und mächtigste im Landkreis - stellt mit sechs CDU-Politikern die meisten Fraktionsmitglieder. Er hatte sich für Ganster entschieden. Nachdem sich im Vorfeld in anderen Gemeindeverbänden keine Widerstände auftaten, die 33-jährige Theologin auch als qualifiziert angesehen wird, habe ihrer Wahl schließlich nichts mehr im Weg gestanden. Lelle machte auf eine weitere Besonderheit aufmerksam. "Wir haben jetzt drei Frauen an der Spitze", erinnerte er daran, dass mit Bettina Groh und Michaela Hüther die beiden Stellvertreterinnen im Amt bleiben. glö