Aufmerksam machen und Geld sammeln

Zweibrücken · Der 53-jährige Joachim Franz macht mit großen und kleineren Aktionen auf das Thema Aids aufmerksam. Gleichzeitig sammelt er auch Geld für Projekte für die Betroffenen. Am Freitag war er bei einer Benefiz-Veranstaltung in Zweibrücken.

 Sandra Wukovich, Roland Zadra, Joachim Franz und Isabel Zadra (von links) beim Menschen-Kicker-Turnier im Biergarten. Foto: Jörg Jacobi

Sandra Wukovich, Roland Zadra, Joachim Franz und Isabel Zadra (von links) beim Menschen-Kicker-Turnier im Biergarten. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

"Es tut auch gut, sich zu entspannen", erzählt Joachim Franz unter den Sonnenschirmen des Biergartens an Zweibrücker der Schließ. Gerade hat der Extremsportler und Aids-Aktivist vom 27. Juni bis 27. Juli eine über 9000 Kilometer lange Tour mit dem Elektrofahrrad vom Polarmeer zum Schwarzen Meer auf dem Eisernen-Vorhang-Radweg hinter sich gebracht. "Alle drei Jahre mache ich eine große Aktion, um auf das Thema Aids aufmerksam zu machen", erklärt der Wolfsburger. Dazwischen seien viele kleinere Aktionen mit dem gleichen Anliegen. So wie gestern bei der Benefiz-Veranstaltung im Valentins-Biergarten. Bei dem Menschen-Kicker-Turnier wurde Geld für das Saarhome im südafrikanischen Underberg gesammelt. "Auch die kleinen Veranstaltungen sind wichtig", betont Franz. Wenngleich die großen Aktionen wie die einmonatige Radtour mehr Aufmerksamkeit errege. Die Tour auf dem Radweg entlang der Grenze zwischen den beiden militärischen Blöcken habe er bewusst gewählt. "Es gibt auch Verlierer der Grenzöffnung", sagt Franz. Eine Folge sei die Prostitution an den Grenzen. "Das ist ein Aspekt des vielfältigen Problems Aids."

Zadra kickt mit

Die Tour forderte dem Sportler aber auch einiges ab. Rund 300 Kilometer legte er mit seinem Mitstreiter Christian Roth pro Tag zurück. Auch wenn es ein E-Bike gewesen sei: "Das fährt nicht allein. Das entspricht sicher 200 Kilometer mit einem Rad ohne elektrische Unterstützung." Für dieses Jahr ist noch ein kleineres Projekt mit Schülern aus Ansbach - Tretrollerfahren - geplant.

Auch wenn Franz körperlich entspannt, ist er aktiv. So besucht er noch in diesem Jahr das Saarhome-Projekt in Südafrika . In dem vor zwei Jahren gebauten Haus finden Jugendliche "ein Heim, eine Familie", die zuvor in dem Waisenhausprojekt Clouds of Hope waren. Im Waisenhaus wuchsen die Kinder behütet auf. Doch danach standen sie allein. Dem wurde mit dem Saarhome Abhilfe geschaffen. Der Verein "be your own hero" zahlt fünf Jahre die Unterhaltskosten (rund 10 000 Euro im Jahr) für das Haus. Was übrig bleibe, komme in einen Bildungsfonds. Franz erwähnt, dass bei dem Waisenhaus und dem Saarhome Aids auch ein Thema sei.

Neben dem Projekt in Südafrika betreut der Verein noch ein Projekt in El Salvador und in Deutschland. So richte der Verein seit Jahren die Weihnachtsfeier für die Aids-Kinderabteilung der Berliner Charité aus. Franz betont, dass die Spendergelder an die Projekte gehen und nicht für die Verwaltung eingesetzt werden. Diese Arbeit leisteten die rund 50 aktiven Ehrenamtler.

Mit Spenderreisen, bei denen die Spender ihre Kosten selbst tragen, werde für Transparenz gesorgt. Bei einer solchen Spenderreise überzeugte sich auch der Zweibrücker Hotelier Roland Zadra, dass das Geld bei den Projekten ankommt. "Mit Benefizveranstaltungen wie dem Kicker-Turnier möchte ich Menschen helfen, die anderen helfen", begründet Zadra sein Engagement für das Projekt.

joachim-franz.com

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