"Wir Franzosen schneiden unsere Bäume genau wie Ihr hier, denke ich", sagte Gerard, wie ihn alle nennen. Doch Neues gibt es immer zu erfahren. "Die abgeschnittenen Äste müssen aufgesammelt werden und sollten nicht geschreddert werden, weil sich im Schnittgut gern der Borkenkäfer ansiedelt", sagt der Mann aus Schweyen. Am einjährigen Baum sollen die Äste um die Hälfte eingekürzt werden, auch in der Höhe. In den folgenden Jahren wird alles herausgenommen, was zur Mitte wächst oder sich mit anderen Zweigen kreuzt. "Möglichst viel Sonne muss ans Laub und an die Früchte gelangen können, auch, damit das Laub schnell trocknet, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. Die Kronenmitte muss also möglichst licht- und luftdurchlässig bleiben." Die Stämme sollten gekalkt und gegen Wildverbiss geschützt werden.

In der Tat sehen die Besucher beim ersten Blick auf die Obstauslage beim OGV Althornbach , wie prächtig die Äpfel und Birnen aus Frankreich gediehen sind. Sorten wie "Taffetas d'hiver", "Cybèle", "General Leclerc", "Delbarexquise", ein Frühapfel mit intensivem Aroma oder "Baujade" sind in Deutschland nicht sehr bekannt oder beliebt. Jede Sorte schmeckt natürlich ein wenig anders. "Man züchtet ja heute in Deutschland Sorten ganz nach dem Geschmack der Käufer", sagt Dieter Fercher vom Vorstandsduo, bevorzugt also eher neue Sorten.

Ausgestellt waren 62 Apfelsorten aus der Region und acht Birnensorten. Es ist die erste Ausstellung dieser Art beim OGV Althornbach . Es gab auch Obst zu kaufen, wovon auch Gebrauch gemacht wurde.

Vielleicht besinnt man sich auch in Deutschland bald mal nicht nur in OGVs auf althergekommene Obstsorten.