Von der Weltmeisterschaft in den OP

Tscheljabinsk · Bei ihrer zweiten Weltmeisterschaft der Aktiven hat Judoka Jasmin Külbs vom JC Zweibrücken am Wochenende den fünften Platz im Einzel belegt, mit der Mannschaft gewann die 22-Jährige Bronze. Zufrieden mit sich und den gezeigten Kämpfen verabschiedet sich die Schwergewichtlerin ab Mittwoch allerdings in eine Zwangspause. Sie wird an ihrer seit Jahresbeginn verletzten Schulter operiert.

 Judoka Jasmin Külbs (links) ist mit ihrem Auftritt bei der Weltmeisterschaft in Russland zufrieden. Foto: pma

Judoka Jasmin Külbs (links) ist mit ihrem Auftritt bei der Weltmeisterschaft in Russland zufrieden. Foto: pma

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Judoka Jasmin Külbs hat bei der Judo-Weltmeisterschaft im russischen Tscheljabinsk mit der Mannschaft die Bronzemedaille gewonnen. Im Einzel verpasste die 22-Jährige des JC Zweibrücken in der Gewichtsklasse +78 Kilogramm den Podestplatz knapp und wurde gemeinsam mit Teamkameradin Franziska Konitz Fünfte.

"Für mich war es einfach nur ein geiler Wettkampf", erzählt Külbs nach ihrer Rückkehr am Montagmorgen. Zwar sei es etwas ärgerlich, dass sie am Samstag so knapp an der Medaille vorbeigeschrammt ist, "aber ich habe alles gegeben und gekämpft bis zum Umfallen". Von außen habe sie für ihre Auftritte nur positive Rückmeldungen bekommen. Daher freue sie sich auch über den fünften Platz.

"Jasmin hat sich damit im Vergleich zur vergangenen WM gesteigert", ist der Heimtrainer und Vorsitzende des JC Zweibrücken, Stephan Hahn, zufrieden. In Rio belegte Külbs im vergangenen Jahr Rang sieben. "Trotz des wenigen Trainings und der Schulterverletzung hat sie bei der schweren Auslosung in Russland einen idealen Wettkampf gezeigt", lobt Hahn.

Zum Auftakt bezwang die angeschlagene Kämpferin die Afrikameisterin Sonia Asselah (Algerien). Taktisch setzte sich die Pfälzerin danach gegen die Koreanerin Jung Eun Lee durch, die zweimal wegen Passivität bestraft wurde. Im entscheidenden dritten Kampf ihrer Hauptrundengruppe unterlag Külbs der späteren Weltmeisterin Idalys Ortiz aus Kuba. Die Schwergewichtlerin habe schon knappere Kämpfe gegen die Nummer eins der Welt gehabt, am Samstag war nichts drin. Nach 46 Sekunden kassierte die gebürtige Böhl-Iggelheimerin gegen die Olympia-Siegerin von London einen Ippon (höchste Wertung). In der anschließenden Platzierungsrunde kämpfte sich die Sportsoldatin mit einem Erfolg über die Nummer vier der Welt, Kanae Yamabe (Japan), auf Rang fünf. Durch die Niederlage im abschließenden Kampf gegen die Japanerin Megumi Tachimoto verpasste Jasmin Külbs die Bronzemedaille. "In solchen Kämpfen entscheiden Kleinigkeiten", sagt Külbs. Zwar habe sie ihre Verletzung, an der sie bereits seit Beginn des Jahres laboriert, bei dem Großereignis erfolgreich verdrängt, doch im Kampf um Platz drei ist sie bei einem Wurf auf der verletzten Schulter gelandet. "Das merkt man dann schon."

Im Teamwettbewerb unterlag die Kämpferin des JC Zweibrücken am Sonntag im Kampf gegen Japan (2:3) ihrer Gegnerin Kanae Yamabe zwar knapp, doch durch den klaren 5:0-Erfolg der Truppe gegen Algerien und den 3:2-Sieg gegen Polen in der Trostrunde durfte sich die Schwergewichtlerin gemeinsam mit ihren Nationalmannschafts-Kolleginnen über die ersehnte Medaille freuen.

Stephan Hahn ist mit der Leistung seines Schützlings durchaus zufrieden. "Jasmin hat das gesamte Turnier gegen Top-Gegnerinnen gekämpft, ihre Entwicklung geht ganz klar nach vorne: Jasmin gehört zur Weltspitze." Von diesem Weg will sich die Zweibrückerin auch nicht durch die Verletzung abbringen lassen. Daher lässt sich die Judoka an diesem Mittwoch an der Schulter operieren. "Wenn alles wirklich gut läuft, dann kann ich in vier Monaten wieder Kämpfe bestreiten. Davor stünden Physiotherapie und Reha an, um die Muskulatur wieder vernünftig aufzubauen. "Ich will dann möglichst früh wieder in den Wettkampf-Kalender einsteigen, um im vorolympischen Jahr, wenn es um wichtige Punkte geht, zurück auf der Matte zu sein."

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