SVN muss harten Sparkurs fahren

Zweibrücken · Schwere Zeiten hat der SVN Zweibrücken zu überstehen. Aufgrund finanzieller Probleme hat der Vorletzte der Fußball-Regionalliga Südwest bis zum Ende der Transferperiode am gestrigen Montag sechs Spieler abgeben müssen. Zur Konsolidierung sind weitere Sparmaßnahmen nötig, wie Richard Denger erklärt.

 Trotz der dunklen Wolken, die aufgrund der angespannten finanziellen Situation beim SVN Zweibrücken über dem Westpfalzstadion hängen, bleibt dem Vorsitzenden Richard Denger der Hoffnungsschimmer, die Runde in der Regionalliga zu überstehen. Foto: Wittenmeier

Trotz der dunklen Wolken, die aufgrund der angespannten finanziellen Situation beim SVN Zweibrücken über dem Westpfalzstadion hängen, bleibt dem Vorsitzenden Richard Denger der Hoffnungsschimmer, die Runde in der Regionalliga zu überstehen. Foto: Wittenmeier

Foto: Wittenmeier

Dunkle Wolken ziehen über das Westpfalzstadion. Nicht nur sportlich, sondern vor allem finanziell hat der SVN Zweibrücken derzeit erheblich zu kämpfen. Ein Kommen und Gehen kurz vor dem Ende der Transferperiode ist in diesem Geschäft nichts Ungewöhnliches, der Tabellenvorletzte der Fußball-Regionalliga muss jedoch wertvolle Spieler abgeben, um finanziell wieder in die Spur zu kommen (wir berichteten).

So haben bis zum Ende der Wechselfrist gestern fünf Spieler, die vom SVN nahegelegt bekamen, sich nach einem neuen Verein umzuschauen, die Mannschaft von Trainer Adis Herceg verlassen. Rufat Dadashov (1. FC Saarbrücken ), André Fliess (FC Nöttingen), Christian Telch (Goslarer SC), Okan Günduz (unbekannt) und seit Montag auch Simon Maurer (FK Pirmasens) können von der Spieler-Gehaltsliste gestrichen werden. Durch die Zwangsabgänge spart der SVN "eine ordentliche Summe Geld", wie der Vorsitzende Richard Denger erklärt. Die Abgänge seien leider gleichbedeutend mit einer Qualitätsminderung der Mannschaft. "Die Trainer sind aber der Ansicht, dass wir mit dem Kader den Klassenverbleib schaffen können. Es geht auch nicht anders, wird müssen diesen Kurs nun fahren", erklärt Denger. Zu den fünf Aktiven verlässt auch der kürzlich erst eingestellte Torwarttrainer Enver Marina den Verein wieder. Ihn zieht es als Spieler zum saarländischen Oberligisten FV Diefflen. Einen Ersatz als Torwarttrainer könne man vielleicht noch finden, sagt der Vorsitzende. Wie groß die Einsparungen durch diese sechs Abgänge genau sind, das konnte Richard Denger gestern noch nicht offen legen. "Genau ausgerechnet habe ich das bislang nicht, es ging jetzt erst mal alles sehr schnell - aber die Summe hilft uns weiter", betont der Vorsitzende, der mit dem SVN noch auf einen Trikotsponsor und damit auf ein größeres als das nun tatsächliche Budget gehofft hatte.

So muss Trainer Adis Herceg das Team neu zusammenstellen, wenige Wochen nach dem Neustart an der Hofenfelsstraße gezwungenermaßen wieder von vorne beginnen. Dennoch ist er zuversichtlich, den Klassenverbleib mit dem geschrumpften Kader schaffen zu können. "Es wäre schlimm, wenn wir es nicht mehr wären, aber ganz klar stehen wir vor einer sehr schweren Aufgabe." Es hätte aber nichts gebracht, wenn der Verein Spieler weggegeben hätte, die 200, 300 Euro verdienen. "Dann hätten wir nichts eingespart", sagt der 36-Jährige. "Wir mussten wirtschaftlich denken und daher harte Entscheidungen treffen." Das wirtschaftliche Überleben stehe vor dem Sportlichen.

Klar ist aber auch: Die Verkleinerung des Kaders allein reicht bei dem finanzschwachen Regionalligisten nicht aus, um sich zu konsolidieren. Es müsse an allen Ecken und Enden gespart werden. Ein weiterer Schritt: "Wir führen künftig auch das Sportheim in Eigenregie, ohne, dass jemand Geld dafür bekommt." Der Verein greift nach jedem Strohhalm, der hilft, die zweite Spielzeit in der Regionalliga finanziell zu überstehen. "Wir hoffen, dass wir das hinbekommen", gibt sich Richard Denger vorsichtig zuversichtlich, "aber es wird ein hartes Stück Arbeit für alle im Verein - Mannschaft wie Vorstand".

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