Rennverein Zweibrücken Jubiläum als Startschuss für goldene Renntage

Zweibrücken · Der Pfälzische Rennverein Zweibrücken hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Nicht nur aufgrund der Pandemie: 2021 – 200 Jahre nach der Premiere in der Stadt – durften auf der Rennwiese wieder zwei Rennen ausgetragen werden. Doch im Jubiläumsjahr trauert der Verein auch um Urgestein Heinrich Schmal. Für die Zukunft wünscht sich Geschäftsführer Klaus Wilhelm mehr Achtung für den Pferdesport.

 Im Sattel von „Newa“ gewann Eva-Maria Geisler beim ersten Zweibrücker Renntag 2021 den „Preis von Gölz-Paletten und Verein“. Die Veranstaltung war vom April auf Ende Juni verlegt worden – und durfte vor immerhin 500 Zuschauern stattfinden. 
  Foto: Norbert Schwarz

Im Sattel von „Newa“ gewann Eva-Maria Geisler beim ersten Zweibrücker Renntag 2021 den „Preis von Gölz-Paletten und Verein“. Die Veranstaltung war vom April auf Ende Juni verlegt worden – und durfte vor immerhin 500 Zuschauern stattfinden. Foto: Norbert Schwarz

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200 Jahre Pferderennen in Zweibrücken – dieses stolze Jubiläum wurde am 11. September auf der Rennwiese trotz widriger Umstände gefeiert. Denn im Frühjahr hatte die Corona-Pandemie den Verantwortlichen erst einmal einen dicken Strich durch die Planung gemacht. Wieder einmal. So stand lange gar nicht fest, ob der Frühjahrsrenntag überhaupt stattfinden wird. Der April-Termin konnte dann auch nicht gehalten werden.

Am 27. Juni war es dann aber so weit: Trotz der weiterhin starken Beeinträchtigungen waren die Besucher von den sieben furiosen Galopprennen begeistert. Die ganz große Zuschauerkulisse blieb bei 500 erlaubten Gästen während des Jubiläumsauftaktes zwar aus. Dafür konnte der neue Geschäftsführer und Vizepräsident des Pfälzischen Rennvereins Zweibrücken, Klaus Wilhelm, mit den Fashion-Outlets aber einen neuen Sponsor an Land ziehen. 20 Jahre Zweibrücken Fashion Outlet – 200 Jahre Pferderennen Zweibrücken. Für Sébastien Mercier, den Chef des Outlets, ein guter Grund sich zu engagieren.

Die große Jubiläumssause stieg dann am zweiten Zweibrücker Renntag am 11. September. Und dort wurden dank der neuen Sponsoren Prämien in noch nicht dagewesenem Ausmaß ausgeschüttet. Beim höchstdotierten Rennen wurden Preisgelder in Höhe von 17 550 Euro verteilt. Insgesamt waren es zusammen mit den Prämien für die Reiter mehr als 60 000 Euro. „Ein Novum“, schwärmt Wilhelm. Neun Rennen waren es – sieben Mal Galopp und zwei Mal Trab – die nach 200 Jahren einmal mehr für Hochspannung an der Rennwiese sorgten.

Grundsätzlich blickt Wilhelm optimistisch in die Zukunft. Drei große Ziele habe sich der Verein gesetzt: Zuschauerattraktivität, Steigerung des Totoumsatzes und Instandhaltung der Rennbahn mit deren Anlagen. „Der Pferdesport muss in Zweibrücken wieder die Achtung erfahren, die er verdient“, so der Geschäftsführer. Renntage sollen wieder das gesellschaftliche Ereignis in der Stadt werden, während dem der Sport aber auch Politik und Wirtschaft ihren Raum finden. Das Jubiläum – es soll der Startschuss für weitere goldene Renntage gewesen sein. Die Termine für 2022 stehen bereits fest. Sie sollen am 24. April und am 11. September auf der Rennbahn stattfinden – vorausgesetzt, Corona spielt mit.

 Heinrich Schmahl, zwischen 1996 und 2019 Geschäftsführer des Pfälzischen Rennvereins Zweibrücken, ist Ende Oktober im Alter von 84 Jahren verstorben.

Heinrich Schmahl, zwischen 1996 und 2019 Geschäftsführer des Pfälzischen Rennvereins Zweibrücken, ist Ende Oktober im Alter von 84 Jahren verstorben.

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 200 Jahre Pferderennen in Zweibrücken wurden im September auf der Rennwiese gefeiert. Mehr als 60 000 Euro an Prämien wurden ausgeschüttet. Ein Novum für den Pfälzischen Rennverein Zweibrücken. 
  Foto: Norbert Schwarz

200 Jahre Pferderennen in Zweibrücken wurden im September auf der Rennwiese gefeiert. Mehr als 60 000 Euro an Prämien wurden ausgeschüttet. Ein Novum für den Pfälzischen Rennverein Zweibrücken. Foto: Norbert Schwarz

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Doch nicht nur die Pandemie warf einen Schatten auf das Jubiläumsjahr. Insbesondere der Tod von Heinrich Schmahl traf den Verein hart. Gehörte das Urgestein, das selbst von 1976 bis 1993 Besitzer und Trainer von Rennpferden war, dem Pfälzischen Rennverein doch seit 1977 an. 1996 übernahm Schmahl die Geschäftsführung, ab 1997 war er zudem Schatzmeister. Diese Ämter übte er bis 2019 aus. Für seine Verdienste ehrte ihn der Zentralverband des deutschen Galoppsports, das damalige Direktorium für Vollblutzucht und Rennen, 2016 mit der goldenen Ehrennadel. Schmahl starb am 31. Oktober im Alter von 84 Jahren. Als „gute Seele“ und Organisator der Zweibrücker Renntage wird er unvergessenen bleiben.

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