Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern FCK will nächstes Jahr „richtig durchstarten“

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern trennt sich im letzten Spiel des Jahres bei Eintracht Braunschweig mit 1:1. Die Roten Teufel überwintern in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. FCK-Trainer Marco Antwerpen sah im Spitzenspiel eine ansprechende Leistung seiner Mannschaft. Ganz zufrieden war er aber nicht.

 Marlon Ritter (rechts), hier gegen Braunschweigs Jomaine Consbruch, sicherte dem 1. FC Kaiserslautern mit seinem Strafstoßtor den Punkt bei der Eintracht.

Marlon Ritter (rechts), hier gegen Braunschweigs Jomaine Consbruch, sicherte dem 1. FC Kaiserslautern mit seinem Strafstoßtor den Punkt bei der Eintracht.

Foto: imago images/Kirchner-Media/Kirchner/Marco Steinbrenner via www.imago-images.de

Die Roten Teufel überwintern in der 3. Fußball-Liga auf dem sechsten Platz. Nach schwachen Saisonstart (fünf Punkte aus den ersten sieben Spielen) hat sich der 1. FC Kaiserslautern vor dem Jahreswechsel bis auf drei Zähler an einen direkten Aufstiegsrang heran gerobbt und klopft leise an das Tor zur 2. Liga. Ganz zufrieden ist FCK-Trainer Marco Antwerpen damit aber nicht. Denn dass der Rückstand nicht noch weiter geschmolzen ist, lag daran, dass seine Elf am Samstag im letzten Spiel des Jahres beim Zweiten Eintracht Braunschweig nicht als seiner Meinung nach verdienter Sieger vom Platz ging. Die Löwen und die Teufel trennten sich 1:1.

„Wir hatten hochkarätige Chancen, stehen zwei Mal alleine vor dem Tor und müssen das Spiel unter dem Strich gewinnen“, sagte Antwerpen nach dem Abpfiff am Mikrofon von MagentaSport. Der Trainer monierte zudem, dass der zwischenzeitliche Führungstreffer der Braunschweiger irregulär war. Von dem Auftritt seiner Mannschaft war der 50-Jährige trotzdem angetan: „Das Spiel hatte Rasse, Klasse, wir haben gute Unterhaltung geboten“, sagte Antwerpen bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Er hatte Braunschweig 2020 als Trainer in die 2. Liga geführt. Sein Vertrag war aber nicht verlängert worden.

Vor 5000 zugelassenen Zuschauern im Eintracht-Stadion – davon 250 Fans der Pfälzer – erwischte Kaiserslautern den besseren Start. In der vierten Minute schlug Daniel Hanslik eine Flanke vom linken Flügel, im Zentrum gewann Kenny Redondo das Kopfballduell. Doch Braunschweigs Torwart Jasmin Fejzic tauchte ab und begrub den Ball unter sich. In der zehnten Minute konterten die Pfälzer nach einer Ecke der Hausherren blitzschnell. Marlon Ritter trieb den Ball über die rechte Seite, ließ einen Gegenspieler ins Leere laufen, doch bei seiner Hereingabe zum vor dem Tor lauernden Kapitän Jean Zimmer bekam Robin Krauße so eben noch den Fuß dazwischen. Auch die nächste Chance gehörte den Gästen. Doch der Dropkick von FCK-Verteidiger Kevin Kraus von der Strafraumgrenze war sichere Beute für Fejzic (11.). Mitte der ersten Halbzeit wurden die Hausherren aber stärker. Insbesondere Löwen-Stürmer Lion Lauberbach stellte die Lauterer Defensive vor immer größere Probleme. In der 29. Minute traf der 1,94 Meter große Sturmtank das Außennetz. In der 34. und 38. Minute zwang er FCK-Torwart Matheo Raab, der an diesem Tag seinen 23. Geburtstag feierte, zu seinen ersten Paraden. Die dickste Chance des ersten Durchgangs hatte aber Kaiserslautern. Redondo düpierte an der Grundlinie einen Braunschweiger Verteidiger und legte den Ball zurück auf Felix Götze. Der steckte das Spielgerät mit einem Kontakt auf Hendrick Zuck durch. Doch der Lauterer scheiterte aus sechs Metern Torentfernung am starken BTSV-Schlussmann Fejzic.

Nach dem Seitenwechsel dann aber die kalte Dusche für den FCK. Braunschweigs Jannis Nikolaou bediente Enrique Pena Zauner. Dessen Flachschuss parierte Raab glänzend. Doch Jomaine Consbruch stand goldrichtig und drückte den Abpraller über die Linie. Der Treffer für die Gastgeber war aber irregulär, weil Enrique Pena Zauner zuvor deutlich im Abseits stand. „Der Schiedsrichter kann dafür nichts, aber der Linienrichter steht in einer Superposition und muss das eigentlich sehen“, kritisierte Antwerpen.

Nur fünf Minuten später standen Schiedsrichter Sven Waschitzki und sein Team dann erneut im Mittelpunkt. BTSV-Verteidiger Philipp Strompf legte sich im eigenen Sechzehner den Ball zu weit vor. Kenny Redondo stellte seinen Körper zwischen Ball und Gegner. Der Lauterer suchte den Kontakt, bekam ihn – und fiel. Elfmeter für den FCK. Antwerpen zeigte sich bei der Bewertung dieser Szene als fairer Sportsmann: „Der Kontakt ist zwar da und Kenny nimmt ihn auch an, aber den muss man nicht geben.“ Marlon Ritter ließ sich die Gelegenheit trotzdem nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß souverän zum 1:1 (55.).

Kurz darauf hätte der FCK die Partie komplett drehen können. Wunderlich hebelte mit einem starken Pass die komplette Braunschweiger Defensive aus. Erneut stand Zuck alleine vor dem Tor. Doch er vergab auch seine zweite Riesenchance an diesem Nachmittag. Der Ball rutschte dem 31-Jährigen über den Spann und flog links am Tor vorbei (60.). Auf der Gegenseite hatten aber auch die Hausherren Pech. Ein Freistoß von Brian Behrendt aus 25 Metern klatschte an den linken Pfosten.

In den Schlussminuten machte Braunschweig noch einmal Druck. Richtig gefährlich waren die Offensivbemühungen der Niedersachsen aber nicht. Ausnahme: In der 90. Minute traf BTSV-Stürmer Luc Ihorst den Ball nicht richtig. Doch gerade das machte den missglückten Schuss so gefährlich. Raab lenkte die Bogenlampe aber über die Latte. Es war die letzte Chance der Partie.

„Ich glaube spätestens morgen können wir zufrieden sein mit einem Unentschieden auswärts beim Tabellenzweiten“, sagte Geburtstagskind Raab dem Internetportal „Der Betze Brennt.“ Für Raab uns seine Mitspieler geht es nun zunächst in einer zweiwöchige Pause, ehe am 3. Januar die Vorbereitung auf die Restrunde beginnt. „Erstmal ein bisschen den Kopf frei kriegen. Mal gar nichts machen, das tut auch mal gut. Zeit mit der Familie genießen. Und dann starten wir richtig durch“, versprach Redondo.

Zum Start ins neue Jahr wartet auf die Pfälzer dann gleich wieder ein Topspiel. Am 15. Januar gastiert mit dem Tabellendritten SV Meppen eines der Überraschungsteams der Liga im Fritz-Walter-Stadion. Mit einem gelungenen Start in die Restrunde würde das Klopfen der Pfälzer an das Tor zur 2. Liga dann schon deutlicher zu vernehmen sein.

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