Premiere nach Umzug überzeugt

Nicht immer bedeuten Neuerungen die Wende zum Besseren. So war ich skeptisch, als die Verantwortlichen des LAZ Zweibrücken vor einigen Monaten erstmals von ihrem Plan erzählten, nach dem Umzug des Hallenstürmer-Cups in die vereinseigene Halle, nun auch ihr Freiluft-Stabhochsprung-Meeting vom Herzogplatz in der Innenstadt ins Westpfalzstadion zu verlegen.

Zu klar war mir die beeindruckende Kulisse mit den über den Dächern fliegenden Athleten vor Augen, auch die Nähe der Zuschauer zu den Springern. Zu unklar, wie dieser Charme auf die Sportanlage übertragen werden sollte. Doch einmal mehr hat es das LAZ um den Vorsitzenden Bernhard Brenner und den sportlichen Leiter Alexander Vieweg entgegen einiger Ratschläge gewagt, einen neuen Weg einzuschlagen. Einmal mehr mit Erfolg.

Schon in den vergangenen Wochen zeigte sich, dass der Mut, neben dem Standort gleichzeitig auch den Termin zu verlegen belohnt wird. Zunächst durch die Zusagen zahlreicher Top-Athleten wie Silke Spiegelburg, Carlo Paech, Tobias Scherbarth, Karsten Dilla, Valentin Lavillenie, Mitch Greeley und natürlich Lokalmatador Raphael Holzdeppe, die das Event teilweise zur Norm-Erfüllung für die WM in Peking im August nutzen wollten. Das macht einen besonderen Reiz aus und lässt den sportlichen Stellenwert immens wachsen. Unsicher war bis zum Wochenende aber, ob das Top-Teilnehmerfeld auch vom Publikum honoriert wird. Wurde es. Zu der guten Stimmung unter den Hunderten von Zuschauern beigetragen haben neben dem guten Wetter sicher die zahlreichen Bestleistungen und die Meetingrekorde, die bei den für die Athleten perfekten Rahmenbedingungen, abgeliefert wurden. Dazu haben die Organisatoren mit der Möglichkeit, auf alle Wind-Eventualitäten reagieren und aus zwei Anlaufrichtungen sowie verschiedenen Untergründen starten zu können, beigetragen.

Zwar hat sich das Event so gewandelt. Aber nicht zum Schlechteren. Vom Show-Springen in der Innenstadt, mit dem der Verein Werbung für den spektakulären Sport machte, wurde der Himmelsstürmer-Cup zu einem für Athleten attraktiven Wettkampf. Auf ihre Kosten kamen dadurch auch die Zuschauer. Es lässt sich nicht leugnen, dass das Springen auf dem Herzogplatz am 15. August dreimal in einer besonderen Atmosphäre ablief. Daher wird auch der ein oder andere Kritiker bleiben. Aber das LAZ hat es geschafft, auch die Premiere im Westpfalzstadion zu einem gemütlichen, dennoch hochkarätigen Wettkampf werden zu lassen, bei dem die Sprünge hautnah miterlebt werden konnten. Neben der einfacheren Organisation und Logistik, die sicher auch mit den Ausschlag für den Standortwechsel gab, ist es aber vor allem der sportliche Stellenwert, der das LAZ von seiner eigenen Idee überzeugt hat, das Westpfalzstadion langfristig zum Standort ihrer Stabhochsprung-Events zu bestimmen. Und ich bin sicher, nach dem Top-Meeting hat das LAZ damit mittlerweile nicht nur mich überzeugt.

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