Wieder Training an der Sportschule möglich Top-Athleten dürfen endlich wieder

Saarbrücken · Ministerrat ändert Rechtsverordnung und macht Weg frei für Training an Sportschule.

 Die besten saarländischen Athleten sollen nun endlich bald wieder an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule trainieren dürfen.

Die besten saarländischen Athleten sollen nun endlich bald wieder an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule trainieren dürfen.

Foto: Robby Lorenz

Was lange währt, wird endlich gut. Zumindest für einige Spitzenportlerinnen und -sportler, die an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken trainieren. Jedenfalls normalerweise, denn den vergangenen Wochen, seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie, waren sie zur Untätigkeit verurteilt. Doch nach einem längeren Gezerre um Ausnahmegenehmigungen für Badminton-Nationalspieler Marvin Seidel vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim und Co., die Schwimmer Christoph Fildebrandt und Andreas Waschburger oder Leichtathletin Laura Müller ist nun klar: Sie können ihr Training in den nächsten Tagen wieder aufnehmen – zumindest eingeschränkt, unter Berücksichtigung der behördlichen Maßnahmen zum Infektionsschutz.

Am Donnerstag änderte der Ministerrat des Saarlandes seine Rechtsverordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Neben vielen anderen Änderungen wurde ein neuer Passus eingefügt, in dem es nun wörtlich heißt: „Die zuständige Ortspolizeibehörde kann (...) im begründeten Einzelfall Ausnahmen für Sportstätten zum Training von Sportlern des Olympiakaders und des Perspektivkaders erteilen. Die Ausnahmen müssen in allen Fällen aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar sein. Die Ausnahmegenehmigung kann zeitlich befristet werden.“

Vorausgegangen waren zehn Tage der Ungewissheit. Am Montag vergangener Woche hatte der Landessportverband für das Saarland (LSVS) verkündet, dass das Training für die Spitzensportler wieder möglich sei. LSVS-Präsident Adrian Zöhler bezog sich dabei auf eine mündliche Zusage von Innen- und Sportminister Klaus Bouillon (CDU). Der Politiker konnte seine Zusage allerdings nicht halten – sie wurde offenbar von oberster Stelle einkassiert. Katrin Thomas, die Pressesprecherin von Bouillon, musste so zwei Tage später zurückrudern und hatte gesagt: „Wir brauchen Rechtssicherheit. Deshalb müsste zunächst die Rechtsverordnung dahingehend geändert werden. Und der Ministerrat müsste dieser Änderung zustimmen.“

Diese Änderung ist seit Donnerstag nun endlich durch. Beim LSVS laufen die Vorbereitungen, die Trainingsmöglichkeiten nun auch umzusetzen, auf Hochtouren. „Wir sind vorbereitet und gerüstet, stehen auch in engem Kontakt mit Tony Bender, dem Leiter des Sport- und Bäderamtes in Saarbrücken“, sagte LSVS-Präsident Adrian Zöhler am Donnerstag, „allerdings fehlt uns noch die juristische Bestätigung.“ Die sollte aber spätestens am kommenden Montag erfolgt sein.

Raphael Schäfer, Ex-Leistungssportler und sportpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, der sich in den vergangenen Wochen im Corona-Ausschuss mehrfach für eine Ausnahmegenehmigung stark gemacht hatte, ist „froh, dass wir endlich die Kurve bekommen haben“, merkte aber auch kritisch an: „Das hätten wir auch schon in der vergangenen Woche hinbekommen können.“

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