FC Homburg Vorfreude auf das Training mit Teamkollegen

Homburg · FCH-Kapitän Tim Stegerer glaubt allerdings nicht an die Fortsetzung der Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest.

Die Einschnitte durch die Corona-Krise kann Tim Stegerer nachvollziehen, der FCH-Kapitän spricht sich aber gegen Geisterspiele in der Regionalliga aus.

Die Einschnitte durch die Corona-Krise kann Tim Stegerer nachvollziehen, der FCH-Kapitän spricht sich aber gegen Geisterspiele in der Regionalliga aus.

Foto: Markus Hagen

Immer noch lässt sich nicht absehen, wann und ob der seit 14. März unterbrochene Spielbetrieb in der Fußball-Regionalliga Südwest wieder aufgenommen wird. An jenem Datum hätte der Tabellenvierte FC Homburg auf dem Bieberer Berg bei den Offenbacher Kickers gespielt. Die Partie sollte wegen der Coronavirus-Pandemie zunächst vor leeren Zuschauerrängen stattfinden, wurde aber dann zwei Tage vorher endgültig abgesagt.

Immerhin dürfen die saarländischen Regionaligisten ab sofort wieder zum Training auf den Platz. „Im Bereich des bezahlten Berufssports, wie zum Beispiel Profifußballspielern, ist der Trainingsbetrieb unter strengen Hygieneschutz-Auflagen gestattet“, hieß es in einer Pressemitteiliung des saarländischen Ministeriums für Inneres und Sport am Montag. Auch beim FC Homburg sind nun zumindest Trainingseinheiten auf dem Rasenplatz hinter dem Waldstadion möglich. FCH-Trainer Jürgen Luginger nahm die Nachricht erfreut zur Kenntnis. „Wir nehmen das Training so schnell, wie möglich wieder auf“, erklärt der Homburger Coach. Einige Dinge, wie etwa die nötigen Hygienemaßnahmen, müssten nun intern noch besprochen werden. „Am Freitag soll dann nach über fünf Wochen das erste Teamtraining stattfinden.“ Bis dahin werden auch alle Regionalliga-Kaderspieler wieder in Homburg zurück erwartet. Manche Spieler nutzten die Gegenheit dazu, sich in ihrer Heimat aufzuhalten. Mittelfeldspieler Christopher Theisen zum Beispiel war für längere Zeit bei seiner Freundin in Berlin.

„Es stellt sich auch die Frage, ob das so richtigen Sinn macht, wenn wir in Zweier- oder Vierergruppen auf unserem Trainingsgelände etwas mit dem Ball machen und bei den Athletik- und Laufeinheiten mit entsprechendem Abstand trainieren“, sagt Tim Stegerer, der stellvertretende Mannschaftskapitän des FC Homburg noch vor der Genehmigung durch das Ministerium. Der 31-jährige rechte Außenverteidiger, der seit 2014 für die Grün-Weißen spielt und damit dienstältster Spieler ist, freut sich darauf, wieder mit gemeinsam mit seinen Teamkollegen auf dem Platz stehen zu können. „Mir persönlich fehlt schon das Training und Spiel mit dem Ball“, sagte der Teamkapitän. Ebenso der direkte Kontakt zu den Teamkollegen.

Stegerer kann die Einschnitte in Sport und Alltag allerdings nachvollziehen. Die Gesundheit gehe klar vor. Der Fußball, auch für die Profis, müsse in dieser schweren Zeit hinten anstehen. Trotzdem hofft „Stegi“, dass der Spielbetrieb im August oder September wieder normal weitergeht.

Seit mehr als fünf Wochen ruht der Trainings- und Spielbetrieb. Dies bedeutet aber nicht, dass es sich die Spieler des FC Homburg zu Hause auf der Couch bequem machen konnten. „Mindestens fünf Mal die Woche hatten wir ein Individualtraining.“ Zweimal in der Woche fand per Videokonferenz ein Athletik- und Kraftraining im Wohnzimmer statt. FCH-Athletiktrainer Aykut Bozdemir gab den Spielern von Trainer Jürgen Luginger vor, was zu tun ist. Dazu kamen Laufeinheiten. Stegerer: „Wir wollen schließlich fit sein, wenn es doch noch mit dem Spielbetrieb in der Regionalliga weiter gehen sollte.“ Da die ansonsten nötigen Regenerationspausen nach den Spielen zurzeit ausfallen, machten die Homburger in Sachen Kondition und Krafttraining sogar mehr, als unter normalen Umständen während der Saison.

Nur wann kann diese Fitness dann wieder auf den Platz gebracht werden? Tim Stegerer glaubt nicht daran, dass die Saison in der Regionalliga fortgesetzt wird. „Dazu fehlt die Zeit über den 30. Juni hinaus. Ich rechne damit, dass die Saison abgebrochen wird. Wie sie gewertet wird, wird man dann sehen“. Der 31-Jährige beneide die, die diese Entscheidung treffen müssen, nicht. „Egal wie entschieden wird, es gibt immer Gewinner und Verlierer.“ Stegerer spricht sich auch gegen die Fortsetzung der Regionalligasaison unter dem Ausschluss der Zuschauer aus. „Geisterspiele sind in der Regionalliga aus wirtschaftlichen Gründen für die Vereine nicht machbar.“ Erst wenn die Zuschauer wieder ins Stadion dürfen, könne seiner Meinung nach wieder Fußball in der Regionalliga Südwest gespielt werden. Vorerst bleibt Tim Stegerer dann noch mehr Zeit mit seiner Familie. Frau Frau Katrin und Tochter Nora werden sich freuen.

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