Besonderer Bonus als Motivation

Zweibrücken/Windsor · Mit der Nominierung für die Kurzbahn-Weltmeisterschaften der Schwimmer, die heute beginnt, hatten Marlene Hüther und ihr Trainer Hannes Vitense nicht unbedingt gerechnet. Dennoch nimmt die Dietrichingerin diesen Bonus zum Jahresabschluss gerne mit, um sich im Nationaldress von ihrer besten Seite zu zeigen.

 Marlene Hüther startet am Samstag bei der Kurzbahn-WM im kanadischen Windsor in der 4x200-Meter-Freistil-Staffel. Zu einem Einsatz im Einzel wird es hingegen nicht kommen. Foto: Wieck/pma

Marlene Hüther startet am Samstag bei der Kurzbahn-WM im kanadischen Windsor in der 4x200-Meter-Freistil-Staffel. Zu einem Einsatz im Einzel wird es hingegen nicht kommen. Foto: Wieck/pma

Foto: Wieck/pma

Ein Höhepunkt steht zum Jahresabschluss noch an für Marlene Hüther. Die Schwimmerin der Wsf Zweibrücken geht in dieser Woche für das deutsche Nationalteam bei der Kurzbahn-Weltmeisterschaft in Windsor (Kanada) ins Becken. Eine schöne Motivation für die anstehende harte Arbeit der nächsten Monate und Jahre, wie ihr Landestrainer am Stützpunkt in Saarbrücken, Hannes Vitense, findet.

Nur vier DSV-Schwimmer hatten bei der Kurzbahn-DM in Berlin Mitte November überhaupt die Normzeiten für Windsor geknackt (wir berichteten). Doch insgesamt zwölf Athleten, acht also ohne Norm, nun aufgrund der Ergebnisse bei den nationalen Meisterschaften für die WM nominiert. Darunter mit Marlene Hüther, Annika Bruhn und Celine Rieder drei Schwimmerinnen des saarländischen Landesverbands. Etwas überraschend für Vitense nach der DM, bei der Hüther jeweils Bronze in der Mixed-Staffel sowie im Einzel über 200-Meter-Lagen in Bestzeit von 2:12,21 Minuten gewann. "Marlene hat sich in Berlin sehr positiv gezeigt. Jetzt muss sie versuchen, Schritt für Schritt an die nächsten Aufgabenstellungen heranzugehen." Im Training mache sie das schon sehr gut, im Wettkampf ordentlich. Dabei müsse sie auf dem langen Weg Geduld bewahren. "Ich mache mir keinen Stress, ich hoffe sie sich auch nicht. Das gehört dann aber auch zu den Aufgaben eines Trainers, dem Sportler die Geduld beizubringen." Doch obwohl, Vitense sich von Normen und Ergebnissen nicht verrückt machen lassen wolle, sei es immer eine gute Sache, im internationalen Geschäft dabei zu sein. "Mit der WM-Teilnahme gerechnet hatte ich aber eigentlich nicht. Dennoch sind Nominierungen immer ein Zeichen für gute Arbeit. Darüber freuen wir uns natürlich."

In Windsor wird die Dietrichingerin in der 4x100-Meter-Freistil-Staffel an den Start gehen. Kurzzeitig waren auch die 200-Meter-Freistil im Einzel im Gespräch. Doch da gebe es zwei weitere sehr starke deutsche Schwimmerinnen im Aufgebot, sagte Vitense. So teilte der Landestrainer gestern auf Merkur-Nachfrage mit, dass Hüther definitiv nur in der Staffel starten wird. Dennoch: Marlene Hüther sei "einfach happy", dass sie den ersten kleinen Schritt schon mal geschafft hat. "Als Motivation ist dieser Bonus sicher toll", betonte Hannes Vitense. Zeiten oder Platzierungen will er seinem Schützling für den letzten internationalen Auftritt des Jahres nicht vorgeben. "Marlene muss einfach versuchen, die Leistungen, die sie national schon gezeigt hat, international noch einmal abzurufen - und vielleicht noch eine Schippe draufzulegen", erklärte der Trainer. Daneben solle die 18-Jährige den WM-Start als Motivation und Bestärkung dafür nehmen, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen hat, mit dem sie weiter im Umfeld der Nationalmannschaft ist und im Blickfeld des Bundestrainers bleibt.

Insgesamt schickt der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) sieben Frauen und fünf Männer zu den Kurzbahn-Weltmeisterschaften vom 6. bis 11. Dezember nach Windsor/Kanada. Gemeinsam mit Annika Bruhn (Saarbrücken), Isabel Marie Gose (Potsdam) sowie Reva Foos (Darmstadt) wird die Dietrichingerin Marlene Hüther in der 4x200-Meter-Freistilstaffel an den Start gehen. Zudem sind dabei: Celine Rieder (Saarbrücken), Lisa Höpink (SG Essen) und Maxine Wolters (SG Bille Hamburg). Bei den Männern: Philip Heintz (Heidelberg), Marco Koch (Darmstadt), Marius Kusch (München), Florian Wellbrock (Magdeburg) und Poul Zellmann (SG Essen).

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