Glosse Sprachnachricht

Gespräche leiden oft darunter, dass das Gegenüber antwortet und schlimmstenfalls sogar widerspricht. Doch glücklicherweise hat die moderne Technik auch für dieses Problem eine Lösung gefunden: die Sprachnachrichten.

Glosse: Sprachnachrichten
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Diese werden laut einer TNS-Umfrage von jedem Dritten mehrmals pro Woche auf dem Smartphone verschickt. Grund für die meisten ist angeblich, dass Reden schneller geht als Tippen. Und da selbst Tippen oft schneller geht als Denken, hat sich der Mensch dann quasi kommunikativ selbst überholt – und trifft mit dieser rasanten Botschaft auf den staunenden Empfänger. Bei ihm allerdings wird dann das Tempo etwas aus der Kommunikation herausgenommen. Denn oft kann er die Nchricht nicht sofort abhören. Von einer Antwort per Sprachnachricht ganz zu schweigen.

Aber das Stichwort Schweigen zeigt auch, dass diese Form der Kommunikation so modern gar nicht ist. Denn dass einer viel spricht, der andere aber nicht zuhören kann, kam auch schon im analogen Leben vor. Das Phänomen hieß nur nicht „Sprachnachricht“. Sondern „Frau redet mit Ehemann.“

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