Glosse Ausmisten

Jede gesellschaftliche Bewegung erzeugt eine Gegenbewegung. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch das derzeit sehr gefragte Ausmisten nach dem Vorbild von Marie Kondo an seine blitzblanken Grenzen stößt.

 (Symbolfoto).

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Foto: dpa

Erste Hinweise gibt ein Artikel, der die bange Frage stellt: Wohin mit den aussortierten Blusen, Pullovern und Hosen? Die Altkleidercontainer quellen bereits über. Und alle Freunde, die beschenkt werden könnten, wehren verzweifelt ab, haben selbst gerade ausgemistet.

Von manchen zum Aufräumen bekehrten Messies sind bereits erschütternde Geschichten zu hören: Genau die Kleidungsstücke, die sie entsorgt haben, werden jetzt schmerzlich vermisst. So könnte die seit zehn Jahren nicht getragene Leinenbluse auf einer Tropenreise nun gute Dienste leisten. Und die zu kurze Hose ist unerwarteterweise wieder modern. Vermutlich gibt es für das Phänomen schon bald ein neues Wort: Wegwerf-Reue.

Einige kommen dieser aber bereits zuvor und setzen den neuen Gegentrend. Denn wenn sie sich ihre aussortierten Klamotten ansehen, wissen sie intuitiv, wohin damit: zurück in den Kleiderschrank! Da ist nämlich nach dem Ausmisten wieder viel mehr Platz.

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