Glosse Brachiale Musik

Da trällerte mancher Mensch morgens zum Wachwerden unbesorgt einen Popsong vor sich hin – und was muss er nun erfahren? Er ist ein Gewalttäter, zumindest ganz latent.

 (Symbolbild).

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Foto: dpa

Laut einer Studie der Universität von Missouri stecken in Texten von Liedern aus der Pop-Musik nämlich ähnlich häufig Gewaltanspielungen wie in Hip-Hop-Songs. Sie seien aber „aufgrund der fröhlichen Melodien meist schwieriger auszumachen“. Nun aber, neu sensibilisiert, wird dem politisch korrekt Zuhörenden alles klar. Schließlich werden in Pop-Songs oft Herzen gebrochen – ganz klar ein Akt grausamer Gewalt. „Don’t go breaking my heart“, winselt da noch das Opfer – natürlich immer vergebens. „Everybody hurts“ beschäftigt sich vermutlich mit einem brutalen Mob. Und ein alter Song thematisiert sogar schonungslos den bestialischen Akt des Aufweckens am frühen Morgen („Wake me up before you go-go“).

Wie aber kann all das vermieden werden? Eine Lösung wäre möglicherweise, alle Lieder nur noch zu summen – um auszuschließen, dass man anstößige Texte nur nicht verstanden hat. Oder sie als Protest mit „Lalala“ ganz laut zu singen – obwohl manche meinen, gerade das sei besonders grausam.

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