Interview Sebastian Renaud „Es ist schon geil, ein Konsort zu sein“

Völklingen · Gitarrist Sebastian Renaud genießt es, neben seinem Alltag im Beruf das Privileg zu haben, in der Freizeit das Leben eines Musikers ausleben zu dürfen.

 „Ich brenne halt für diese Band“: Sebastian Renaud nimmt viel auf sich, um mit den Konsorten das Saarland rocken zu können.

„Ich brenne halt für diese Band“: Sebastian Renaud nimmt viel auf sich, um mit den Konsorten das Saarland rocken zu können.

Foto: Christian Walter/Die Konsorten

Sebastian Renaud spielt bei der Band „Die Konsorten“ die E-Gitarre. Im normalen Leben ist er Diplom-Anästhesiepflegefachmann. Wegen des Berufs pendelt der 37-Jährige zwischen seinem Haus in Völklingen-Röchlinghöhe und einer Wohnung in Basel. Sein Hobby Musik ist für ihn passende Abwechslung zu seinem „seriösen Alltag“, wie er im SZ-Interview sagt.

Du bist als Gitarrist auf der Bühne viel in Bewegung, lebst die Show voll aus. Wie fühlt man sich am Morgen nach fünf Auftritten körperlich und mental?

Sebastian Renaud: Nach den Auftritten ist man aufgedreht, vor allem nach der Ankunft daheim. Da kommen die Flashbacks und der ganze Sound flimmert noch im Ohr. Der Morgen danach ist meist antriebslos und eher etwas depri.

Wie bereitest du dich auf einen Abend mit fünf Auftritten vor?

Renaud: Körperlich muss man in Form sein. Ich gehe drei bis vier Mal die Woche ins Fitness-Studio. Ich spiele jeden Tag mehrere Stunden Gitarre, mache Radsport und Kraftausdauer.

Gibt es bestimmte Abläufe bei dir, die sich immer wiederholen?

Renaud: 30 Minuten aufwärmen an der Gitarre, da man ohne Aufwärmen schnell Probleme mit Sehnen und Carpaltunnel bekommt. Liegestütze und Klimmzüge, Bier, eine Rauchen – und bevor es auf die Bühne geht einen Kurzen.

Ihr seid alle keine Profi-Musiker. Wie fühlen sich die Finger eines Gitarristen nach solch „Monster-Wochen“ an. Salopp gesagt müssten die ja bald abfallen. Was machst du, wenn du Schmerzen hast?

Renaud: Ich nehme meistens 500 Milligramm Aspirin und 684 Milligramm Ibuprofen und rauche eine. Nicht unbedingt eine Vorbildmethode, aber man hat keine Schmerzen. Die Finger tun nicht weh dank dem Training. Aber Knie und Hüfte melden sich langsam. Man merkt das man nicht unsterblich ist. . . Generell ist es eine anstrengende Sache, für die man sich Vorbereiten muss, sonst hat man keine Chance. Aber ich bin trotz allem im Herzen immer ein kleiner Punk geblieben und genieße es mit dieser Band neben meinem „seriösen“ Alltag das Privileg zu haben all das ausleben zu dürfen.

Du pendelst berufsbedingt zwischen dem Saarland und der Schweiz. Wieso tust du dir zusätzlich den Stress  in der Fastnachtszeit an, mit den Konsorten knapp 3500 Kilometer zurückzulegen, um 37 Konzerte in sechs Wochen zu spielen?

Renaud: Ich brenne halt für diese Band. Man lebt nur einmal – und das etwas schneller und intensiver als der normale Saarländer. Es ist schon geil, ein Konsort zu sein.

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