Famis nimmt Stirling-Motor in Betrieb

Beckingen. Als Pilotprojekt hat die VSE-Tochter Famis gestern im Beckinger Hallenbad einen der drei größten Stirling-Motoren in Deutschland in Betrieb genommen. Der Motor, der eine Leistung von 38 Kilowatt elektrischer und 68 Kilowatt thermischer Energie erzeugt, wird das Hallenbad mit Wärme versorgen. Famis hat vor zwei Jahren die Erneuerung der Technik des Bads übernommen

Beckingen. Als Pilotprojekt hat die VSE-Tochter Famis gestern im Beckinger Hallenbad einen der drei größten Stirling-Motoren in Deutschland in Betrieb genommen. Der Motor, der eine Leistung von 38 Kilowatt elektrischer und 68 Kilowatt thermischer Energie erzeugt, wird das Hallenbad mit Wärme versorgen. Famis hat vor zwei Jahren die Erneuerung der Technik des Bads übernommen."Für uns ist es ein Testprojekt", sagt Famis-Geschäftsführer Stefan König. Die rund 200 Jahre alte Stirling-Technik wird gerade im Rahmen der Energiewende neu entdeckt, ist aber technisch noch nicht ausgereift. Theoretisch hätte man laut König das Hallenbad auch mit einem Blockheizkraftwerk bestücken können, der Stirling-Motor sei aber für diesen Einsatz besonders geeignet, weil über das Badewasser die Wärme im Motor besonders gut abgeführt werden kann. Das Wirkungsprinzip dieses Motors besteht darin, dass über den kontinuierlichen Wärmeunterschied zwischen zwei Kammern Luft ausgedehnt und komprimiert und so ein Kolben in Bewegung gesetzt wird. König will den Einsatz dieser Motoren jetzt auch in anderen industriellen Bereichen - beispielsweise bei Prozess-Abwärme - prüfen.

Auch die saarländische Umweltministerin Simone Peter (Grüne) begrüßt den verstärkten Einsatz von Stirling-Motoren. "Der Vorteil dieser Motoren ist ja gerade, das man sie mit verschiedensten Energieträgern betreiben kann", sagt sie. Während Blockheizkraftwerke mit besonders sauberem Gas betrieben werden müssen, um eine Verschmutzung der Motoren zu vermeiden, laufen Stirling-Motoren mit unterschiedlichsten Brennstoffen wie Öl, Holz oder Gas. jwo

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