Energie sparen, Umwelt schonen

Beckingen. Mit einem der größten Stirlingmotoren Deutschlands ist das Hallenbad in Beckingen nun ausgestattet. Der Prototyp der in den USA entwickelten Maschine wurde gestern von Bürgermeister Erhard Seger, Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger, Vertretern der Gemeinde und des ausführenden Saarbrücker Unternehmens Famis offiziell in Betrieb genommen

 Starteten gestern gemeinsam den Stirlingmotor im Hallenbad in Beckingen: Karl-Heinrich de Roi (von links), Stefan König, Erhard Seger, Klaus Borger, Walter Ewen und Stefan Krutten. Der Motor soll den Energieverbrauch reduzieren.Foto: Norbert Wagner

Starteten gestern gemeinsam den Stirlingmotor im Hallenbad in Beckingen: Karl-Heinrich de Roi (von links), Stefan König, Erhard Seger, Klaus Borger, Walter Ewen und Stefan Krutten. Der Motor soll den Energieverbrauch reduzieren.Foto: Norbert Wagner

Beckingen. Mit einem der größten Stirlingmotoren Deutschlands ist das Hallenbad in Beckingen nun ausgestattet. Der Prototyp der in den USA entwickelten Maschine wurde gestern von Bürgermeister Erhard Seger, Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger, Vertretern der Gemeinde und des ausführenden Saarbrücker Unternehmens Famis offiziell in Betrieb genommen.Die Anlage funktioniert in Kombination mit zwei Erdgasspitzenkesseln. "Mit der erzeugten Wärme werden Heizung sowie Warmwasserbereitung im Bad betrieben sowie die Wärmeversorgung der Erweiterten Realschule in unmittelbarer Nachbarschaft des Hallenbades sichergestellt", erläuterte der Bürgermeister. Der überschüssig erzeugte Strom werde in das Netz der Energis eingespeist. Die Gemeinde sei mit ihren dezentralen Anlagen auf gutem Weg bei Ausbau und Nutzung erneuerbarer Energien, betonte Seger. Da die Kommune nicht über den technischen Sachverstand solcher Einrichtungen verfüge, bediene man sich des Know-hows kompetenter Partner. So freue er sich, nach den Dillinger Stadtwerken als Solarpartner nun mit der Famis aus der VSE-Guppe einen weiteren externen Partner mit ins Boot genommen zu haben.

In Vertretung von Umweltministerin Simone Peter lobte Staatssekretär Borger die Entscheidung, das Hallenbad energiesparend und umweltbewusst zu betreiben. "Wir freuen uns, dass wir solche Projekte hier im Landkreis begleiten können", meinte Borger. Die Inbetriebnahme sei auch aus strukturpolitischer Sicht wichtig. "Schwimmbäder dienen mehr und mehr nicht nur der Freizeitgestaltung, sondern sind gerade für die ältere Generation ein Ort des Wohlfühlens und des Krafttankens", sagte der Staatssekretär. Da oft in diesen Einrichtungen die exorbitanten Energiekosten zum Betriebsaus führten, sei der in Beckingen gemachte Schritt genau der Richtige. Borger: "Wenn ein solcher Motor dazu beiträgt, den Energieverbrauch um etwa 20 Prozent zu reduzieren, dann ist das eine wirklich harte Größe." Über die künftige Zusammenarbeit mit der Beckinger Gemeinde freuten sich ebenso Karl-Heinrich de Roi, Projektleiter, und Stefan König, Geschäftsführer der VSE-Tochter Famis.

Im Rahmen des integrierten Gesamtkonzeptes zum Energie- und Wassersparen hatte das Unternehmen die energetische Sanierung des Bades vor zwei Jahren übernommen. Der Facility-Manager kümmerte sich um die Erneuerung der Heizungs-, Belüftungs- und Wassertechnik des Bades sowie um die Elektro- und Regeltechnik. Famis habe in die Anlage rund eine Million Euro investiert. Die Aufträge, so versicherte der Famis-Geschäftsführer, seien ausschließlich an Unternehmen aus der Region gegangen. "Somit bleibt die Wertschöpfung im Lande."

Auf einen Blick

Mit der Inbetriebnahme des großen Stirlingmotors setzt die Gemeinde Beckingen effiziente energiesparende Technik ein. Der erdgasbetriebene Motor leistet 65 kW thermisch und 38 kW elektrisch. Damit erreicht er eine Anlagengröße, die sich deutlich von den in Deutschland handelsüblichen Stirlingmotoren unterscheidet.

Die Unternehmen der VSE-Gruppe testen bereits seit längerem Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auf Praxistauglichkeit. Auch die Beckinger Anlage läuft zunächst im Testbetrieb. Die technische Betriebsführung einschließlich Fernüberwachung für die nächsten 20 Jahre liegt in den Händen der Famis.owa

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