Im Treppenbereich zum Saarufer Nahe Rabbiner-Rülf-Platz: Staatsschutz ermittelt wegen Z-Symbolen und Hakenkreuz in Saarbrücken

Saarbrücken · In Saarbrücken hat der Staatsschutz wegen zwei Z-Symbolen und einem Hakenkreuz die Ermittlungen aufgenommen. Ein Zeuge hatte diese nahe des Rabbiner-Rülf-Platzes am Montag gesehen und der Polizei gemeldet.

Saarbrücken: Staatsschutz ermittelt wegen Z-Symbolen und Hakenkreuz
Foto: BeckerBredel

An einer Wand im Treppenbereich zum Saarufer entdeckte der Zeuge am Montag am Rabbiner-Rülf-Platz in Saarbrücken zwei Z-Symbole und ein Hakenkreuz. Nach der Meldung an die Polizei hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Nach Auskunft des Landespolizeipräsidiums am Freitagmorgen liegen allerdings noch keine Erkenntnisse auf die Täter vor.

Das Z-Symbol gilt als Zeichen der Unterstützung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Wer das Symbol verwendet, billigt laut Polizeisprecher Stephan Laßotta somit möglicherweise Straftaten und begeht damit einen Verstoß gegen §140 des Strafgesetzbuches. Auch die Marienkapelle in Merzig war diese Woche mit Z-Symbolen beschmiert worden.

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine war auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weißes Z zu sehen. Es steht für „za pobedu“ („Für den Sieg“). Auch außerhalb des Kriegsgebietes wird es auf Gebäuden, an Autos und auf Kleidung sowie in sozialen Medien gezeigt.

Das Hakenkreuz und die unmittelbare Nähe zum Rabbiner-Rülf-Platz lasse auch einen antisemitischen Hintergrund vermuten, so Laßotta.

Seit Mitte November 2013 gibt es den Erinnerungsort „Der unterbrochene Wald“ zum Gedenken an die während der NS-Zeit ermordeten saarländischen Juden am Rabbiner-Rülf-Platz. Die Skulptur besteht aus 40 bronzenen, 1,10 Meter hohen Baumstümpfen. Benannt ist der Platz nach Dr. Schlomo Friedrich Rülf, der von 1929 bis 1934 in der jüdischen Gemeinde Saarbrückens als Rabbiner tätig war. Vor der Saarabstimmung am 13. Januar 1935 verließ der gebürtige Braunschweiger (Geburtsjahr: 1896) das Saargebiet in Richtung Palästina. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Nazi-Diktatur kehrte Rülf im Jahr 1951 nach Saarbrücken zurück, um den Aufbau der neuen jüdischen Gemeinde zu unterstützen. Er starb 1976 in der Schweiz.

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