Großeinsatz in der Landeshauptstadt Schüsse am Hauptbahnhof Saarbrücken – 22-Jähriger festgenommen (mit Bildergalerie)
Update | Saarbrücken · Mit unzähligen Einsatzwagen war die Polizei heute in Saarbrücken am Hauptbahnhof im Einsatz. Gegen 15.30 Uhr begann der mächtige Aufzug. Mittlerweile wurde ein Mann festgenommen.
Großeinsatz der Polizei am Saarbrücker Hauptbahnhof
Erst am Montag, 28. März, hatte die Polizei zwei Verdächtige aus einem Zug am Saarbrücker Hauptbahnhof geholt, die einen Mann niedergestochen haben sollen. Das Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen.
Keine 24 Stunden später kam es am Dienstagnachmittag erneut zu einem Großeinsatz der Polizei. Unzählige Einsatzfahrzeuge säumten den Vorplatz. Viele Ermittler waren zu Fuß unterwegs – sowohl uniformiert als auch in zivil. Seit 15.30 Uhr wurden die Einheiten zusammengezogen.
Die Fahndung konzentrierte sich recht schnell auf einen Mann. Zeugen hatten ihn nach Auskunft von Polizeisprecher Stephan Laßotta so gut beschrieben, dass den Ermittlern schnell klar war, um wen es sich dabei handeln könnte. Sie trafen den 22-Jährigen in seiner Wohnung an. Der den Beamten bereits bekannte Saarbrücker soll zugegeben haben, mit einer Pistole in die Luft geschossen zu haben. Dabei habe er eine Schreckschusswaffe genutzt. Ob das stimmt, sei allerdings noch unklar. Mittlerweile ist die Fundstelle entdeckt, wo er sie „entsorgt“ habe, wie er gegenüber der Polizei ausgesagt habe. Dort fanden die Beamten die Waffe. Sie werde nun untersucht, worum es sich bei ihr handelt.
Der mutmaßliche Täter habe unterhalb des Hauptbahnhofs gegenüber einer Apotheke im Freien herumgeballert und damit für Aufsehen gesorgt. Da zu Beginn nicht klar war, um wen es sich bei dem Schützen handelt und wo er sich aufhält, waren Polizisten auch in der nahen Europagalerie unterwegs. Kollegen einer Fahndungsgruppe bei der Bundespolizei inspizierten währenddessen den Bahnhof, bis der entscheidende Hinweis auf den Aufenthaltsort des polizeibekannten Mannes einging.
Dabei hatte sich die Lage zuerst noch dramatischer dargestellt, wie Laßotta der SZ sagt. Denn ursprünglich war wegen eines Notrufs bei der Saarlouiser Polizei Alarm ausgelöst worden. Ein Anrufer habe mitgeteilt, dass ein Mann einen Passanten am Dillinger Bahnhof mit einer Schusswaffe bedrohe. Laßotta: „Es bedurfte einiger Ermittlungen, bis klar war, dass es sich beim Tatort um den Saarbrücker Hauptbahnhof handelt.“ Wieso der Zeuge zuerst von Dillingen sprach und sich in Saarlouis meldete, darüber rätsle die Polizei zurzeit noch.
Durch die Schüsse und bei der späteren Festnahme sei niemand verletzt worden, ergänzt Laßotta. Der Einsatz in Saarbrücken sei gegen 16.10 Uhr beendet gewesen. 130 Polizisten waren daran beteiligt.
