Pop-Musik Frischer britischer Pop trifft auf lang erwarteten Soul

Die Popgrößen Ellie Goulding und Lianne La Havas veröffentlichten ihre Alben am gleichen Tag.

 Lianne La Havas

Lianne La Havas

Foto: Nonesuch/Warner

Zwei britische Popstars haben am gleichen Tag neue Alben veröffentlicht: Ellie Goulding und Lianne La Havas. Für Goulding ist „Brightest Blue“ (Polydor/Universal ✮✮✮✮) ihr viertes Album. Es besteht aus zwei Teilen: „Brightest Blue“ (!) und „EG.0“. Mithilfe zahlreicher Songschreiber und Produzenten hat sie 18 Songs aufgenommen – die digitale Albumversion hat mit „Sixteen“ noch einen 19. in petto. Ein paar weniger hätten es auch getan, denn so zieht sich das Ganze arg in die Länge. Im ersten Teil ist sie auf sich allein gestellt und liefert gute Popsongs ab; im zweiten Teil sind es Duette (unter anderem mit Diplo), mit denen sie auf den Mainstream schielt, aber dadurch einen großen Teil ihrer Eigenständigkeit über Bord wirft. Kurz gesagt: Teil eins ist eindeutig spannender.

 Ellie Goulding - Brightest Blue

Ellie Goulding - Brightest Blue

Foto: Polydor/Universal

„Lianne La Havas“ (Nonesuch/Warner ✮✮✮✮✮) ist das dritte Album für La Havas. Dass ihre Fans fünf Jahre auf ein neues Werk der 30-jährigen Soul-Künstlerin warten mussten, ist nicht weiter tragisch. Dafür hat sie sich mit dem ersten komplett selbstproduzierten Album mit eigener Band und starken Songs zurückgemeldet: allen voran dem erhabenen Opener „Bittersweet (Full Length)“, der behutsam instrumentierten Ballade „Paper Thin“ und „Please Don’t Make Me Cry“. Das intensivste Hörerlebnis liefert „Weird Fishes“, ein Song aus fremden Federn. Das Original stammt von Radiohead und ist auf deren 2007er Album „In Rainbows“ zu finden. La Havas singt sich mit diesem genialen Cover tief ins Herz des Hörers.

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