Janice Prix und School Of X Bereit fürs Vorprogramm von Coldplay

Janice Prix und School Of X bringen neuen Indie-Pop aus Skandinavien mit.

Die Kunstszene weiß es längst: Es wird (endlich) wieder der Kraft purer Malerei vertraut. Grandios Gepinseltes ziert also (endlich) auch wieder häufiger Plattencover… Das Bild auf „Waking“ (Popup-Records ✮✮) hat zudem Bedeutung: Janice Prix hatten (an ihre Studio-Tür genagelte) Morddrohungen zu verkraften. Ihr mit „cineastischer Indie-Noir“ trefflich bezeichneter Wall Of Sound wird in der von Metal und Punk geprägten Heimat im Westen Schwedens nämlich offen angefeindet… So strömen aus jeder Zeile, jedem Ton Trotz und Rebellion. Am Ende überzeugt aber leider nur das pfiffige Cover-Motiv, der muskelspielende Breitwand-Pop des Trios tut es nicht. Ausladend gestikulierender, aufwändig inszenierter Bombast kann den dürftigen Ideen-Pool nicht kaschieren. Meinen Respekt fürs Durchhalten haben sie.

In gleicher Sparte fokussierter agieren School Of X. Ihre Herangehensweise wirkt weniger angestrengt, ja, luftiger, ein wenig verspielter. Auch ihre Suche gilt spürbar dem verführerisch weiten Melodiebogen, der geschmackvollen Inszenierung. Der Dänen Vorstellungskraft reicht offenkundig sogar mühelos bis zum dem Bad in der Festival-Menge – mit Wunderkerzen. So würde „Armlock“ (Tambourhinoderos ✮✮✮) im Vorprogramm von Coldplay fraglos wohlwollend aufgenommen werden…

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