Neue Pop-Musik Wenn Gitarren und Stimmen jubilieren

✮✮✮✮✮ Rolling Blackouts Coastal Fever bringen Australien wieder ins Pop-Gedächtnis.

„Hope Downs“ wurde vor zwei Jahren als willkommene Belebung des sogenannten Indie-Rock-Genres wahrgenommen. Derart infizierender Überschwang – insbesondere erzeugt von wahlweise entfesselten und präzisen Saiten – war lange vermisst worden. Auch eine Nähe zum seligen Go-Betweens-Pop wurde Rolling Blackouts Coastal Fever zurecht attestiert. Dieses neue Werk der Australier geht zwar knapp hinter dem Vorgänger durchs Ziel, hat aber immer noch genügend Charme und Power für viele erquickliche Durchläufe. Am besten bringt das abschließende „The Cool Change“ die Kompetenzen der Combo auf den Punkt: Gitarren brennen, perlen, schrammeln und jubilieren im Verbund mit köstlich harmonierenden Stimmen und einer stramm pulsierenden Rhythmus-Sektion. Man spürt die Nähe zu einer Ära, die insbesondere in den Achtzigern den fünften Kontinent ins kollektive Pop-Bewusstsein katapultiert hatte. The Clean, The Chills und Sneaky Feelings hießen dereinst die schillerndsten Bands down under… Diesem Geist wird auf „Sideways To New Italy“ (Sub Pop) leidenschaftlich neues Leben eingehaucht. Weitere Höhepunkt hat das Album mit dem euphorischen „The Second Of The First“ und dem Up-Tempo-Kracher „Cars In Space“. Auch das ungewohnt balladeske „Sunglasses At The Wedding“ überzeugt.

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