Saarländisches Staatstheater Theater aus Nähe und Distanz zugleich

Ein Blick auf die erste Hälfte des neuen Spielplans 2020/21 des Saarländischen Staatstheaters.

 Das Saarländische Staatstheater plant von September bis Ende Dezember 13 Neuproduktionen und zwei Wiederaufnahmen.

Das Saarländische Staatstheater plant von September bis Ende Dezember 13 Neuproduktionen und zwei Wiederaufnahmen.

Foto: SST/HONKPHOTO HOLGER KIEFER

Ballett ohne Körperkontakt, Verdis Oper „Il Trovatore“ in einer neuen Fassung für Kammer-Orchester und ein Schauspiel über die Geschichte einer Reise in unruhigen Zeiten – das Saarländische Staatstheater (SST) lädt in seiner neuen Spielzeit 2020/21 dazu ein, Bühnenkunst aus Nähe und Distanz zugleich neu zu erleben. „Trotz großer Einschränkungen, die durch die notwendigen Distanz- und Hygiene-Maßnahmen bestehen, also durch kleinere Besetzungen der Ensembles und des Saarländischen Staatsorchesters sowie angepasste Spielweisen, können im Theater viele neue Formen der Repräsentation und des Austausches erprobt werden. Denn das Theater ist immer ein Laboratorium für neue, kreative Ideen“, steht für Generalintendant Bodo Busse fest.

In der ersten Hälfte der neuen Saison sind von September bis Ende Dezember insgesamt 13 Neuproduktionen sowie zwei Wiederaufnahmen geplant. Dazu gehören fünf Uraufführungen (eine im Musiktheater und jeweils zwei in Ballett und Schauspiel) sowie eine Europäische und eine Deutsche Erstaufführung im Schauspiel.

In der Sparte Musiktheater feiert am 6. September die Oper „Der Troubadour“ von Giuseppe Verdi Ihre Premiere. „Auch wenn wir uns pandemiebedingt aus der chorischen Opulenz der wahrlich verzwickten Handlung des ‘Il Trovatore‘ auf das Innenleben der Figuren, den Bruderzwist im Politischen wie im Persönlichen zwischen Graf Luna und dem Troubadour Manrico, zurückziehen, wird dies nicht minder spannend“, verspricht das SST den Besuchern.

Am 17. Oktober folgt die Uraufführung der Nationaloper „Bouches les rouges“ von Marius Schötz. Das 1967 uraufgeführte Musical „Hair“, das ab 24. Oktober, aufgeführt wird, sei „in Zeiten von Corona aktueller denn je“, steht für die Macher fest. Und das Singspiel „Im Weissen Rössl“, das ab 5. Dezember auf dem Spielplan steht, handelt vom Reisen, das damals schwierig war und auch heute wieder ist.

Unter den Auflagen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus muss der Bühnentanz neue Wege gehen. Ballettdirektor Stijn Celis lässt die Beschränkungen in sein neues Werk „Sound & Vision“ einfließen, das am 3. Oktober seine Uraufführung feiert. Seine neue Choreographie schaut zu unterschiedlichen Stücken der Pop- und Unterhaltungs-Musik auf Solo, Duett und kleine Formationen (ohne Körperkontakt) und beschäftigt sich mit den Empfindungen der Kompanie-Mitglieder während der Phase strenger Ausgangsbeschränkungen. Am 13. Dezember folgt dann seine Choreographie „Winterreise“ mit Live-Musik.

Das Schauspiel startet am 5. September mit der Premiere von Hendrik Ibsens „Nora_Spielen!“ in die neue Spielzeit. Am 12. September wird das sparten-übergreifende Projekt „Glück.“ uraufgeführt. Der Sprechtext „Die Politiker“ von Wolfram Lotz beschäftigt sich ab 18. September mit dem Einfluss von Politikern auf unser Leben. Und am 19. September feiert das Lustspiel „Trüffel Trüffel Trüffel“ seine Premiere.

Das Schauspiel „Gespräch mit einer Stripperin“ wird am 2. Oktober uraufgeführt und die europäische Erstaufführung von „Eine kurze Chronik des künftigen China“ wurde auf den 6. November terminiert.

Das Familienstück „Donkey, der Schotte und das Pferd, das sich Rosi nannte“ erzählt den berühmten Ritterroman „Don Quijote“ neu. Deutsche Erstaufführung ist am 8. November. Mit „Weh dem, der aus der Reihe tanzt. Sulzbach“ (ab 24. September) und „Amadeus“ (ab 13. November) sind zudem zwei Wiederaufnahmen im neuen SST-Spielplan zu finden.

Am 25. Oktober startet zudem die neue Saison der Sinfoniekonzerte. Und vom 18. bis 21. November soll das Festival für frankophone Gegenwartsdramatik „Primeurs“ in seine 14. Ausgabe starten.

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