Beachtennis Im Sandkasten gibt’s keine Diskussionen

Quierschied · Der TC Quierschied richtete die Saarlandmeisterschaften im Beachtennis aus. Im Mixed-Finale siegte Marc Gitzinger von der DJK Sulzbach mit Rebecca Krier vom TV Griesborn. Auch ansonsten räumten die Griesborner richtig ab.

 Marc Gitzinger von der DJK Sulzbach versucht vor den Augen seiner Mixed-Partnerin Rebecca Krier vom TV Griesborn mit seinem „Paddle“, wie der Beachtennis-Schläger genannt wird, den Ball zu spielen.

Marc Gitzinger von der DJK Sulzbach versucht vor den Augen seiner Mixed-Partnerin Rebecca Krier vom TV Griesborn mit seinem „Paddle“, wie der Beachtennis-Schläger genannt wird, den Ball zu spielen.

Foto: Ruppenthal

Mit „Vamos a la playa“ lud das Italo-Pop-Duo Righeira in den 1980er-Jahren ein, zum Strand zu gehen. Auch Sportarten haben die Aufforderung angenommen. Beachvolleyball hat mittlerweile sogar olympischen Status. Andere Sportarten im Sand finden weniger Beachtung, auch wenn sie kaum weniger spektakulär sind – wie die Saarlandmeisterschaften im Beachtennis am Wochenende in Quierschied zeigten.

„Wir hatten 43 Teams aus dem ganzen Saarland am Start“, sagte Turnierleiter Pascal Staub-Lang vom Ausrichter TC Quierschied über das große Teilnehmerfeld in der Willi-Meiser-Arena, die der Tennisclub und die Volleyballer des TV Quierschied vor einigen Jahren gemeinsam aufgebaut haben und nutzen: „Wir haben hier vier Plätze. Es ist noch immer die größte Anlage im Saarland und war darum schon öfter Austragungsort der Meisterschaften.“

Jan Weis und Benjamin Breid vom TC Quierschied kennen die Arena gut. Nach Platz drei im Vorjahr gelang diesmal der Sprung ins Finale. Der 32-jährige Lehrer Weis ist 21. der deutschen Rangliste, sein 31 Jahre alter Partner liegt einen Platz dahinter. Favorisiert waren aber die Kontrahenten vom TV Griesborn-Schwalbach: Matthias Wilhelm als Ranglisten-13. und Partner Dustin Kiefer, die Nummer 15. Sie hatten sich auch in den vergangenen beiden Jahren bereits den Titel gesichert. „Sie sind so etwas wie unsere Angstgegner“, sagte Weis: „Die Spiele sind immer eng, aber gereicht hat es noch nie.“

Gespielt wird Beachtennis zu zweit auf einem Beachvolleyballfeld. Das Netz ist mit 1,70 Metern aber niedriger. Die Schläger sind sogenannte „Paddles“ aus Karbon oder Fiberglas. Die Bälle haben weniger Druck als Tennisbälle. Schiedsrichter sucht man vergebens. Dennoch gibt es bei knappen Bällen keine Diskussionen. „Es wäre eine Todsünde, den Gegner zu bescheißen“, berichtete Weis über den Ehrenkodex.

Im ersten Satz des Finales kamen die Hausherren schwer ins Spiel. „Ich habe Probleme mit der Schulter, muss zum Arzt“, sagte Breid hinterher. „Aber das soll keine Ausrede sein. Wer spielt, muss liefern.“

Das taten Wilhelm und Kiefer mit starken Aufschlägen und konsequentem Spiel am Netz. Mit 6:3 ging der erste Durchgang an die Favoriten. Dann setzte Regen ein – und damit begann die beste Zeit der Gastgeber. Bei längeren Ballwechseln hatten sie meist das bessere Ende für sich, zogen schnell auf 5:2 davon. „Ich brauche für mein Aufschlagspiel festen Untergrund“, haderte Mathias Wilhelm. „Ist der Sand nass, ist er nicht mehr so fest. Dann wird es schwierig.“ Die Griesborner rappelten sich aber auf, schafften den Tie-Break, wehrten drei Satzbälle ab und nutzten nach gut eineinhalb Stunden den ersten Matchball zum 7:6.

Lange Zeit, den dritten Saarlandmeister-Titel in Folge zu feiern, blieb Wilhelm nicht. Denn er musste im Anschluss an das Männer-Endspiel mit seiner Partnerin Judith Ehl im Mixed ran. Das Griesborner Duo unterlag im Halbfinale Rebecca Krier vom TV Griesborn und Marc Gitzinger von der DJK Sulzbach mit 5:7 und 5:7. Gitzinger und Krier setzten sich auch im Finale durch. Sie besiegten Jörg Lorenz und Eva Schneider vom TC Fischbach mit 6:3 und 6:1. Krier hatte sich zuvor bereits den Damen-Titel geholt. Sie gewann mit Judtih Ehl mit 6:1 und 7:5 gegen Ariane Ehl und Katharina Endner vom TV Griesborn.

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