Verbandsliga Titelambitionen, Sorgen und Optimismus

Rastpfuhl/Großrosseln/Gersweiler · Saarlandliga-Absteiger FC Rastpfuhl startet als Meisterschaftskandidat in die Verbandsliga-Saison. Der SC Großrosseln stellt sich erneut auf Abstiegskampf ein. Der Aufsteiger SV Gersweiler will sich in der neuen Spielklasse etablieren.

Der FC Rastpfuhl wollte in der vergangenen Saison als Aufsteiger den Klassenverbleib in der Fußball-Saarlandliga schaffen. Nach der Hinrunde war der Club als Tabellenzehnter auf einem guten Weg. Doch dann schlug das Verletzungspech zu. Der Aufsteiger konnte in der zweiten Saisonhälfte kaum noch punkten und wurde bis ans Tabellenende durchgereicht. Jetzt geht die Mannschaft des Spielertrainer-Duos Christian Puff und Mirza Mehmedovic wieder in der Verbandsliga Süd/West an den Start. Dort wird der Saarlandliga-Absteiger von vielen Konkurrenten als heißer Titelanwärter gesehen. „Wir wollen definitiv auch oben mitspielen“, sagt Puff – und ergänzt: „In Sachen Aufstieg machen wir uns aber keinen Druck.“

Der FC Rastpfuhl konnte trotz des Saarlandliga-Abstieges bis auf den zum FC Kutzhof gewechselten Jury Vullo und Cedric Bock, der sich dem 1. FC Riegelsberg anschloss, alle Stammspieler halten. „Dazu haben wir uns gezielt verstärkt“, erklärt Puff. Unter den sieben Neuzugängen sind Maurice Urnau vom FC Wiesbach, Claudio Meli von der FSG Bous sowie Sinan Tomzik von der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim.

Hinzu kommt, dass sich das im Laufe der vergangenen Saison prall gefüllte Lazarett bei den Rastpfuhlern geleert hat. Unter anderem sind Marcel Noll nach einer Augenverletzung und Ram Jashari nach einem Sprunggelenksbruch wieder fit. Von den Leistungsträgern wird lediglich Abwehrchef Mirco Ingenbrand nach einem Kreuzbandriss noch eine Weile zum Zuschauen gezwungen sein. Er fehlt also auch an diesem Sonntag, 4. August, beim Saisonstart um 15 Uhr zu Hause im Derby gegen Aufsteiger FC Kandil Saarbrücken.

Das zweite Saisonspiel bestreitet der FC Rastpfuhl gegen den SC Großrosseln. Der stieg in der vergangenen Spielzeit nur dank Schützenhilfe des 1. FC Reimsbach nicht in die Landesliga ab. Hätten die Reimsbacher nicht das Saarlandliga-Aufstiegsspiel gegen die SG Lebach-Landsweiler mit 3:2 gewonnen, wären die Großrosselner abgestiegen.

SC-Trainer Alexander Stamm hatte sich mit diesem Gedanken schon abgefunden. „Ich habe das Reimsbacher Spiel per Live-Ticker verfolgt. Als der 1. FC Reimsbach kurz vor Schluss mit 0:2 zurücklag, habe ich gedacht: das war’s. Ich habe das Handy weggelegt und mit meinem Sohn Philip gespielt.“ Während Stamm den Live-Ticker nicht mehr verfolgte, erzielte der 1. FC Reimsbach drei Tore in den letzten acht Minuten und stieg auf. Dies sorgte für Jubel in Großrosseln. „Die Freude war natürlich riesengroß“, erinnert sich Stamm.

Doch mittlerweile sind wieder Sorgenfalten im Gesicht des 36-Jährigen. Denn mit Tim Latz, Benjamin Groh (beide Karriere-Ende), Robert Gauer (zum FV Püttlingen) sowie Tim Kiefer (zum FV Siersburg) sind vier erfahrene Stammspieler gegangen. „Deshalb geht es für uns sportlich nur ums Überleben. Wenn wir die Klasse halten, wäre das ein Riesenerfolg für uns“, sagt Stamm vor dem Auftaktspiel an diesem Sonntag, 4. August, um 15 Uhr beim SV Wahlen-Niederlosheim.

Den vier Abgängen stehen vier Zugänge gegenüber. Sturm-Routinier Jean-Paul Fries kam von Landesligist VfB Hüttigweiler, Benjamin Niegemann von der FSG Bous nach Großrosseln. Niklas-Leon Jung wechselte aus der U 19 von Röchling Völklingen zum SC, Tim Kallenborn aus der Jugend der SG Fechingen.

Wie der SC Großrosseln startet Aufsteiger SV Gersweiler auswärts in die Saison. Der Aufsteiger steht an diesem Sonntag um 15 Uhr bei Saarlandliga-Absteiger SF Rehlingen-Fremersdorf vor einer schweren Aufgabe. Kein leichter Einstand für den neuen Spielertrainer Torsten Büchel. Der 28-Jährige wurde nach dem schon länger feststehenden Wechsel von Trainer und Torjäger Jens Albrecht zur SG Hassel vom Co- zum Cheftrainer befördert.

 Herber Verlust für den SV Gersweiler: Jens Albrecht (links), hier in dem im Elfmeterschießen gewonnenen Relegationsspiel gegen den SV Weiskirchen-Konfeld, hat den Aufsteiger verlassen. Der Trainer und 46-Tore-Mann wechselte zur SG Hassel.

Herber Verlust für den SV Gersweiler: Jens Albrecht (links), hier in dem im Elfmeterschießen gewonnenen Relegationsspiel gegen den SV Weiskirchen-Konfeld, hat den Aufsteiger verlassen. Der Trainer und 46-Tore-Mann wechselte zur SG Hassel.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Wie der SV Gersweiler den Weggang von Albrecht – er erzielte in der Aufstiegssaison 46 Treffer – verkraften kann, wird entscheidend dafür sein, wie die Saison verläuft. „Unsere Neuzugänge Daniel Schönfeld und Ertan Yontar sind gefährlich im Strafraum. Zudem haben wir viele torgefährliche Mittelfeldspieler. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir auch in der Verbandsliga eine gute Rolle spielen werden“, sagt Büchel: „Unser Ziel ist es, uns dort zu etablieren.“ Schönfeld ist von Saarlandligist Spvgg. Quierschied gekommen, Ertan Yontar mit seinem Bruder Burhan (Abwehr) von den SF Saarbrücken. Weitere Neuzugänge sind Pascal Hartz vom SV Bliesmengen-Bolchen und Marco Borst vom 1. FC Riegelsberg II sowie Marius Kneip, Adriano Azzaretto und Joel Schneider aus der eigenen Jugend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort