Fußball Neuzugang Barylla hat Appetit auf mehr

Saarbrücken · Der Innenverteidiger hat sich beim 1. FC Saarbrücken auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft. Erster Härtetest an diesem Samstag.

 Manuel Zeitz, Anthony Barylla und Bone Uaffero (von links) lassen sich nach dem Auftaktsieg gegen Pirmasens von den mitgereisten FCS-Fans feiern. Der Titelfavorit ist direkt auf Kurs.

Manuel Zeitz, Anthony Barylla und Bone Uaffero (von links) lassen sich nach dem Auftaktsieg gegen Pirmasens von den mitgereisten FCS-Fans feiern. Der Titelfavorit ist direkt auf Kurs.

Foto: Andreas Schlichter

Es gab viele positive Rückmeldungen nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken beim FK Pirmasens. Der Saisonauftakt ist gelungen – für den Titelfavoriten und seinen Neuzugang Anthony Barylla, der rechts in der Dreier-Abwehrkette ein gutes Debüt ablieferte. „Ich habe meinen Kram gemacht“, sagt der 22-jährige Ex-Zwickauer bescheiden: „Wir wussten, dass ein guter Start wichtig ist. Das ist uns gemeinsam gelungen.“

Anthony hat von seinem Vater André nicht nur das fußballerische Talent, sondern auch den Spitznamen geerbt. „Er spielte in Zwickau in der 2. Liga und wurde Brylle genannt“, erzählt Anthony: „Er ist mein ehrlichster Kritiker. Ich war von klein auf mit ihm auf dem Platz. Da war es irgendwann klar, dass ich Profifußballer werden wollte.“

Mit 13 Jahren wechselte der in Gera geborene Anthony Barylla zu RB Leipzig. „Wenn du Profi werden willst, führt kaum ein Weg an einem Nachwuchsleitungszentrum vorbei. Und Leipzig war das meinem Heimatort Schmölln am nächsten gelegene“, erzählt der Neu-Saarbrücker: „Die Bedingungen dort waren hervorragend. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, auch wenn ich weiß, dass die Meinungen über den Verein deutlich auseinander gehen.“

Mit 1,80 Metern Körpergröße ist er für einen Innenverteidiger nicht unbedingt ein Riese. „Man muss halt mit dem arbeiten, was man zur Verfügung hat“, sagt Barylla lächelnd: „Gegen einen kleinen quirligen Stürmer hast du es als kleinerer Verteidiger vielleicht leichter. Ansonsten fühle ich mich auf der Position wohl, sonst würde ich sie nicht spielen.“

Wohlfühlen ist auch ein Thema fern der Heimat. Nach zwei Jahren als Stammspieler beim Drittligisten FSV Zwickau zog es ihn nun ins Saarland. „Ich wollte eine Veränderung, mal oben mitspielen statt gegen den Abstieg. Aber es ging auch um die Perspektive. Da passte das Angebot des FCS einfach“, sagt Barylla, der eine abgeschlossene Ausbildung zum Bürokaufmann vorweisen kann: „Saarbrücken ist eine tolle Stadt, ich habe mich schon richtig eingelebt. Es ist ja meine erste Station weiter weg von zuhause“

Anthonys Freundin Nina Reißberg wohnt in Mainz, spielt dort Kreisläuferin in der Handball-Bundesliga. „Sport ist mein Leben. Fußball ist klar, Handball auch. Aber auch Eishockey, wenn ich kein Fußballer geworden wäre, dann wäre das mein Sport geworden“, erzählt der Fan der Eisbären Berlin. Dass er manchmal wegen der Namensähnlichkeit mit einer bekannten Nudelmarke aufgezogen wird, stört ihn nicht mehr: „Ist doch witzig. Und: Ich bin jetzt nicht der beste Koch, aber Kartoffeln und Nudeln bekomme ich hin.“

Nach dem „Appetit-Happen“ Pirmasens kommt an diesem Samstag (14 Uhr, Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen) mit dem TSV Steinbach schwerere Kost. „Ich habe mir auch den 2:0-Sieg von Offenbach gegen Ulm angeschaut. Das erste Spiel ist immer schwer einzuordnen, gerade wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die noch eine größere Rolle spielen möchten“, sagt der Saarbrücker: „Steinbach wird für uns der erste Härtetest. Aber wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, können wir auch die besiegen.“ Wie jeden anderen Gegner auch.

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