SVE macht den großen Schnitt

Elversberg · Fünf neue Spieler hat die SV Elversberg im Winter verpflichtet – und inzwischen neun mitgeteilt, dass sie sich einen neuen Verein suchen können. Zu ihnen gehören auch Nico Zimmermann und Thorsten Reiß.

Die SVE-Profis Nico Zimmermann, Marcel Schug und Felix Dausend (von links) beobachteten das Derby gegen den 1. FC Saarbrücken am vergangenen Samstag von der Tribüne aus. Sie gehören zu den Spielern, die in Elversberg keine Zukunft mehr haben. Foto: Schlichter

Die SVE-Profis Nico Zimmermann, Marcel Schug und Felix Dausend (von links) beobachteten das Derby gegen den 1. FC Saarbrücken am vergangenen Samstag von der Tribüne aus. Sie gehören zu den Spielern, die in Elversberg keine Zukunft mehr haben. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Das Aufräumen beim Fußball-Drittligisten SV Elversberg geht weiter. Trainer Dietmar Hirsch hat den Spielern Nico Zimmermann, Thorsten Reiß, Felix Dausend und Sebastian Piotrowski mitgeteilt, dass sie in seinen Planungen keine Rolle mehr spielen. Bis zum Ende der Transferperiode an diesem Freitag haben die Spieler noch die Möglichkeit, sich einen neuen Verein zu suchen. "Wir haben in der Winterpause fünf neue Spieler verpflichtet. Von daher ist das nichts Ungewöhnliches", sagte SVE-Trainer Dietmar Hirsch.

Bereits im Oktober hatte Hirsch Marc Gallego, Marcel Schug und Gianni Gotthardt aussortiert. Zum Jahresbeginn folgten Kevin Feiersinger und Bryan Mélisse. Von diesen neun hat erst einer einen neuen Verein: Gallego ist zum Regionalligisten Waldhof Mannheim gewechselt. Nach SZ-Informationen soll Gotthardt einen Vertrag beim Regionalligisten SVN Zweibrücken unterschreiben. Feiersinger ist im Probetraining beim Regionalligisten SF Lotte, Dausend beim Regionalligisten Wormatia Worms.

Alle anderen trainieren bei der Oberliga-Mannschaft der SVE mit, sollen dort aber in der Liga nicht zum Einsatz kommen, "denn sie sollen unseren jungen Talenten nicht den Platz wegnehmen", sagte Hirsch. Zimmermann, der während der laufenden Saison von Zweitligist VfR Aalen zur SVE wechselte, darf laut Regularien in dieser Saison für kein anderes deutsches Profiteam mehr spielen. Gerüchte, wonach er ins Ausland wechseln würde, dementierte sein Berater gestern. "Die Situation ist für beide Seiten nicht befriedigend. Nico möchte mit seiner Qualität sicher Profifußball spielen und wir wollen keinen Spieler zweieinhalb Jahre bezahlen, der keine Einsatzchance hat. Wir werden uns zusammensetzen und eine Lösung suchen", sagt Dominik Holzer, der Fehler bei der Zimmermann-Verpflichtung eingesteht. "Jens Kiefer, der Nico wollte, war kurz zuvor als Trainer zurückgetreten. Wir wussten nicht, ob Nico in die Vorstellungen des neuen Trainers passt, das hätten wir beachten sollen. Wie sich gezeigt hat, passt er nicht in die Vorstellungen von Dietmar Hirsch", erklärt der SVE-Präsident.

Das gilt auch für Thorsten Reiß, der mit Marc Groß der dienstälteste Elversberger ist. Reiß war in der vergangenen Saison einer der Leistungsträger, als die SVE den Aufstieg in die 3. Liga schaffte. "Ich hätte mir natürlich einen anderen Abschied erhofft, aber das Geschäft im Profifußball ist nun mal so. Wir sind in Gesprächen über eine Vertragsauflösung, damit ich vielleicht noch diese Woche wechseln kann", erklärte Reiß, der in Elversberg noch einen Vertrag bis Juni 2015 hat.

Fakt ist, dass alle SVE-Spieler nach dem Aufstieg in die 3. Fußball-Liga deutlich mehr verdienen als noch in der Regionalliga. Bei einem Wechsel in untere Ligen wäre es für die Spieler wohl auch ein finanzieller Rückschritt. Zimmermann wurde im August als Königstransfer vorgestellt und mit einem Dreijahresvertrag bis Juni 2016 ausgestattet. So lange läuft auch der Vertrag des freigestellten Sportdirektors Roland Benschneider. Personell ist der Drittliga-Kader der SVE nun zwar reduziert, rein wirtschaftlich stehen acht Spieler plus Sportdirektor aber weiterhin auf der Gehaltsliste.

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