Basketball Die Aufholjagd beginnt mit Klarheit um Hahnemann

Saarlouis · Saarlouis Royals beenden die Posse um den 28-Jährigen und erklären ihn auch offiziell zum Cheftrainer. Sonntag in Hannover.

 Cheftrainer Marc Hahnemann verfolgt mit Levke Brodersen und Neuzugang Cherise Beynon (von li.) das Geschehen von der Seitenlinie aus.

Cheftrainer Marc Hahnemann verfolgt mit Levke Brodersen und Neuzugang Cherise Beynon (von li.) das Geschehen von der Seitenlinie aus.

Foto: Ruppenthal

Für die Basketballerinnen des BC Saarlouis beginnt an diesem Wochenende die Mission Aufholjagd in der Frauen-Bundesliga. Nach zwölf von 22 Saisonspielen haben die Royals als Tabellenletzter erst einen einzigen Sieg auf dem Konto – und damit schon zwei Siege Rückstand auf die rettenden Plätze neun und zehn, die derzeit vom BC Marburg und SV Halle belegt werden. Sind die Royals überhaupt noch zu retten?

Weil Halle und Marburg noch gegeneinander spielen und beide auch noch gegen den Vorletzten USC Heidelberg (ebenfalls drei Siege) ranmüssen, ist klar: Zum Klassenverbleib müssen aus den letzten zehn Spielen mindestens vier, eher fünf oder sechs Siege her. Ein ordentliches Stück Arbeit für das Team von Marc Hahnemann, der laut Pressemitteilung der Royals seit 1. Januar offiziell Cheftrainer ist.

Hahnemann hatte Ende November überraschend beim Männer-Zweitligisten Gladiators Trier als Co-Trainer aufgehört und war direkt im Anschluss von den Royals offiziell als „ehrenamtlich tätiger Berater bei Spielerverpflichtungen und zur Unterstützung im Trainingsbetrieb“ angeheuert worden. Diese Konstruktion war gewählt worden, weil Hahnemann in seinem Auflösungsvertrag bei den Gladiators offensichtlich eine Klausel hatte, die ihm einen direkten Übergang in eine andere Tätigkeit untersagte. Dennoch stand der 28-Jährige bei den Spielen der Saarlouis Royals direkt an der Seitenlinie und coachte, gab aber an, „kein Cheftrainer“ zu sein. Nun ist er offiziell, was er von Anfang an war.

In seinen ersten Auftritten hat auch Hahnemann die Wende verpasst. Auch die Rückkehr der lange verletzten Topspielerin Levke Brodersen verpuffte. Versuch eins, die Saison im neuen Jahr noch zum Guten zu wenden, unternimmt Hahnemanns Mannschaft an diesem Sonntag um 16 Uhr beim TK Hannover. Der Tabellenfünfte spielt mit bisher acht Siegen und erst vier Niederlagen eine ordentliche Saison. Im Hinspiel lieferte Saarlouis beim 81:82 eine der besten Saisonleistung ab, führte fast das gesamte Spiel und geriet erst in den Schlusssekunden entscheidend ins Hintertreffen.

Hahnemann muss jetzt liefern, kann in Hannover aber auch nur auf das gleiche (personell ausgedünnte) Aufgebot wie beim letzten Spiel des Jahres 2019 gegen die Panthers Osnabrück (61:73) zurückgreifen. Bedeutet: Die Bemühungen von Hahnemann und den Vereinsverantwortlichen, nach der US-Amerikanerin Cherise Beynon (kam aus Luxemburg) weitere Neuzugänge präsentieren zu können, blieben erfolglos. „Trotz intensiver Suche können wir noch keinen Neuzugang vermelden“, sagte Royals-Pressesprecher Tom Störmer: „Wir sind weiter aktiv und hoffen zumindest auf eine weitere Spielerin.“ Bis zum 31. Januar ist das Transferfenster offen, danach sind keine Spielerverpflichtungen mehr möglich. Kleiner Lichtblick: Helena Eckerle ist nach langer Verletzungspause wieder voll im Training. Die 19-Jährige soll nach Angaben der Royals im Heimspiel am 26. Januar gegen die BG Göttingen wieder im Kader stehen.

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