Triathlon Ultra-Triathlet Tristan Vinzent startet weiter durch

ORMESHEIM · Der weit über die saarländische Landesgrenze hinaus bekannte Ultra-Triathlet Tristan Vinzent hat zum Jahreswechsel zurück- und vorausgeblickt. Der 56-jährige Ormesheimer konnte auch im vergangenen Jahr trotz anfänglicher Schwierigkeiten gute Ergebnisse erzielen.

 Der Ormesheimer Ultra-Triathlet Tristan Vinzent nach seiner starken Leistung im mexikanischen Leon.

Der Ormesheimer Ultra-Triathlet Tristan Vinzent nach seiner starken Leistung im mexikanischen Leon.

Foto: Tristan Vinzent

Allerdings musste der Saarländer kurz vor dem ersten Wettkampf in Emsdetten aufgrund von Bauchschmerzen passen.

„Ich wurde in die Notaufnahme überwiesen. In der Klinik hatte sich dann der Anfangsverdacht eines Nierensteins bestätigt. Nachdem sich der Stein löste, waren die Schmerzen wie weggeblasen“, erinnert sich Vinzent zurück. Sein Bruder ist Arzt und ließ den Stein untersuchen. „Es hatte sich dabei herausgestellt, dass mein Ernährungsplan eigentlich gut war. Ich nahm allerdings zu viel Spargel sowie Nüsse, speziell Mandelmus – in konzentrierter Form natürlich noch spezieller – in der ganzen Vorbereitung zu mir. Und die Zusammensetzung des Nierensteins bestand überwiegend aus dieser Oxalsäure, die vor allem in diesem Essen vorkommt“, so der Ultra-Triathlet.

Es sollte auch zunächst weiterhin nicht das Jahr des Ormersheimers werden. So zog sich Vinzent zehn Tage vor dem geplanten Wettkampf im österreichischen Bad Blumau beim normalen Treppenabwärtsgehen einen Muskelfaserriss in der linken Wade zu. Dennoch startete er in Österreich und lag nach dem Schwimmen und Radfahren sogar auf Rang vier. Beim Lauf folgte dann aber nach Kilometer 52 aufgrund von Schmerzen der Abbruch. „Ich bin dann die 840 Kilometer mit dem Rad aus Österreich zurückgefahren und konnte bereits vier Tage später wieder voll trainieren“, erklärt der Ormesheimer.

Die beiden letzten großen Wettkämpfe sollten schließlich für den durchwachsenen Saisonstart entschädigen. Bei der doppelten Ironman-Weltmeisterschaft in Litauen wurde Vinzent in der Altersklasse der 50- bis 59-Jährigen Zweiter. Auch beim Jahreshöhepunkt, dem zehnfachen Ironman Nonstop in Mexiko, lief es sehr gut. Nach 38 Kilometern Schwimmen, 1800 Kilometern Radfahren und 422 Kilometern Laufen stand der Saarländer als Silbermedaillengewinner fest.

Auch 2020 will der 56-Jährige durchstarten. Seit dem 1. Januar ist er außer beim TuS Ormesheim auch noch Mitglied beim LAZ Saarbrücken. „Es wurde mir nahe gelegt, mich noch einem Verein anzuschließen, der dem Landesverband angehört. So fließe ich auch jährlich in die Wahl zum Sportler des Jahres im Saarland mit ein. Der TuS Ormesheim hat ja keine Leichtathletik-Abteilung“, berichtet Vinzent. Nun sind also die bekannten Triathleten Jan Frodeno, Anne Haug oder auch Svenja Thoes seine Vereinskameraden. Er werde aber „immer in Ormesheim Mitglied bleiben“.

Nach der Saison ist vor der Saison: Zunächst startet der 56-Jährige am Samstag, 18. Januar, beim Bliesgau-Halbmarathon des TV Bierbach. Dann folgen ein einwöchiges Radtrainingslager in Spanien sowie der Obermain-Marathon. „Ich will in diesem Jahr vier Ultras finishen. Nach dem ersten doppelten Ironman im Mai in Italien sollte ich in die Hall of Fame aufgenommen werden. Dann habe ich nämlich 100 Ultra Ironman-Distanzen absolviert. Das haben bislang weltweit erst zwölf Männer geschafft – und ich wäre der zweite Deutsche“, sagt Vinzent. Es folgt dann im Juni der Wettkampf im französischen Colmar, wo er über die dreifache Ironman-Distanz startet. Im August findet die Weltmeisterschaft in Buchs (Schweiz) statt. Auf der zehnfachen Ironman-Nonstop-Distanz will der 56-Jährige Weltmeister seiner Altersklasse werden und insgesamt unter die ersten Fünf. Und im Oktober folgt schließlich noch ein „Fünfer nonstop“ in Leon (Mexiko). Auch dort lautet das Ziel „Goldmedaille“. Am Ende soll in seiner Altersklasse der Sieg im Gesamtweltcup stehen – und insgesamt Rang drei. „Eigentlich wollte ich auch in diesem Jahr am bekannten Race Across Amerika teilnehmen. Aber leider ist dieser Wettkampf aufgrund fehlender Sponsoren nicht zu stemmen. Im nächsten Jahr will ich mich erneut für dieses Rennen qualifizieren und 2023 dann einen neuen Anlauf nehmen“, betont der weiterhin topmotivierte Ultra-Triathlet.

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