Skilanglauf Ringwald träumt von Medaille in Tirol

Seefeld · Auf der Skilangläuferin ruhen beim Auftakt der WM in Seefeld die deutschen Hoffnungen.

Der Mann bringt wohl wieder das Gold nach Hause, doch Sandra Ringwalds Rolle bei der WM in Seefeld ist für den Deutschen Skiverband (DSV) mindestens so wichtig wie die von Lebensgefährte Fabian Rießle: Deutschlands beste Skilangläuferin trägt beim Auftakt der Titelkämpfe am heutigen Donnerstag die Hoffnungen der Loipen-Spezialisten. „Wenn ich mich gut fühle, kann alles passieren“, sagt die 28-Jährige vor dem Start in ihrer Domäne Freistil-Sprint (Finals ab 14.30 Uhr/ARD und Eurosport).

Nur fünf Tage nach dem ersten Weltcup-Podest ihrer Karriere kann Ringwald die arg gebeutelten Langläufer erlösen, es wäre die erste WM-Medaille seit 2011. Dafür, das weiß auch die Freundin von Kombinations-Olympiasieger Rießle, bedarf es aber eines kleinen Wunders. „Natürlich ist das mein Wunschgedanke. Aber da muss ganz, ganz, ganz viel zusammenpassen. Da gibt es viele andere Mädels, die das auch wollen“, sagt Ringwald: „Die Verhältnisse hier sind aber super, ich bin heiß. Ich will die positiven Gefühle von zuletzt mitnehmen und die Favoriten ärgern.“

Wie es gehen kann, zeigte Ringwald bei der WM-Generalprobe am vergangenen Wochenende in Cogne/Italien. Sogar der Sieg war möglich, am Ende war Rang zwei ein riesiger Erfolg für die Schwarzwälderin. Peter Schlickenrieder bremst aber die Erwartungen: „Bei der WM hier in Tirol ist das Teilnehmerfeld stärker. Wenn wir da ein Top-8-Resultat schaffen, haben wir sehr viel richtig gemacht“, sagt der Bundestrainer. Eine Medaille „wäre vor dem Zeitplan“.

Vor Ort mitfiebern wird Rießle, der 28-Jährige kämpft erst am Freitag um Medaillen. Am Vormittag muss er zwar noch auf der Innsbrucker Schanze trainieren, kann danach aber nach Seefeld. „Wenn ich Sandra zuschaue, habe ich direkt den gleichen Pulsschlag. Das geht einem schon ziemlich nahe“, verrät Rießle. Nach langer Fernbeziehung lebt das Paar in Kirchzarten unter einem Dach, im Winter sehen sich beide dennoch kaum. Die WM kommt da gerade recht.

„Wir motivieren uns im Training gegenseitig. Wenn einer ein Tief hat, stützen wir uns“, sagt Ringwald. So ein Tief hatte Ringwald vor allem zu Saisonbeginn. „Da ging im Sprint gar nichts. Ab Mitte Januar lief es dann besser, passend zur WM ist die Form zurückgekommen“, sagt sie. Wohl wahr: Schon in Lahti sprintete sie Anfang Februar auf Rang vier, eine Woche später klappte es mit dem ersehnten Podestplatz.

Für Ringwald, Victoria Carl, Laura Gimmler und Sofie Krehl wird es in Seefeld zunächst darum gehen, im Kampf gegen die Uhr den Sprung ins Viertelfinale der besten 30 zu schaffen. Dort geht es in fünf Sechser-Gruppen weiter, die jeweils zwei Besten sowie zwei Lucky Loser erreichen das Halbfinale. Am Freitag wird Ringwald dann Rießle die Daumen drücken, ehe nach den Titelkämpfen endlich die Zeit der Zweisamkeit naht. Vielleicht mit ein paar WM-Medaillen von Seefeld.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort