Rauball bietet Regionalligisten einen Kompromiss an

Frankfurt. Im Streit um die Reform der Fußball-Regionalligen bahnt sich ein Kompromiss an. Reinhard Rauball will als Chef des Ligaverbandes bei der Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes an diesem Freitag DFB-Präsident Theo Zwanziger einen "Fünf-Punkte-Solidarpakt Regionalliga" vorlegen

Frankfurt. Im Streit um die Reform der Fußball-Regionalligen bahnt sich ein Kompromiss an. Reinhard Rauball will als Chef des Ligaverbandes bei der Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes an diesem Freitag DFB-Präsident Theo Zwanziger einen "Fünf-Punkte-Solidarpakt Regionalliga" vorlegen. "Das ist ein erster anerkennenswerter Vorstoß in die richtige Richtung", sagte Rainer Koch, der Vorsitzende des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV).

"Es reicht nicht, die Zahl der Ligen zu erhöhen und zu meinen, damit seien alle Probleme gelöst", erklärte der 64-Jährige. "Im Sinne dieses Ansatzes wären wir bereit, die Zahl der Regionalligen auf vier oder fünf Staffeln zu erhöhen." Bisher wird in der Regionalliga Nord, West und Süd gespielt. Über der Zukunft der vierten Liga, in der Traditionsvereine wie der 1. FC Magdeburg, Eintracht Trier, Darmstadt 98 und die Stuttgarter Kickers mühsam um ihre Existenz kämpfen, wird beim DFB-Bundestag am 21./22. Oktober in Essen entschieden.

Eine Kampfabstimmung wollen der DFB und die Deutsche Fußball Liga (DFL) verhindern. Der bayerische Landesverband um den DFB-Vizepräsidenten Rainer Koch fordert, die Regionalliga auf acht Staffeln zu erhöhen und verspricht sich davon geringere Kosten für die Vereine. Nordrhein-Westfalen will die U 23-Teams der Bundesligaclubs in eine extra Staffel verbannen. Das wollen auch die zwei saarländischen Regionalligisten. Sowohl die Verantwortlichen des FC 08 Homburg als auch die Chefs der SV Elversberg plädieren dafür, die zweite Mannschaften der Proficlubs in eine Liga auszulagern. Diese Idee stößt hingegen bei den Bundesligisten auf Widerstand. Rauball erinnerte auch an das 36:0-Votum der Erst- und Zweitliga-Manager gegen eine Reform, sagte aber auch: "Auf der anderen Seite ist es nicht so, dass der Profifußball grundsätzlich den Belangen des Amateurfußballs entgegenstehen will." Bedingungen für seinen Kompromissvorschlag seien, dass es keine Begrenzung für die Zahl der zweiten Mannschaften gebe und die Auf- und Abstiegsregelungen nicht limitiert seien. "Darüber hinaus bedarf es einer finanziellen Entlastung der Regionalliga durch den DFB", betonte Rauball. "Die Liga hat bei der letzten Regionalliga-Reform erklärt, dass sie mit Blick auf die zweiten Mannschaften auf etwa vier Millionen Euro pro Jahr verzichtet - etwa auf TV-Gelder in der 3. Liga oder Einnahmen aus der Teilnahme der zweiten Mannschaften am durchaus lukrativen DFB-Pokal. Diese Gelder könnte der DFB ganz oder anteilig an die Regionalligavereine ausschütten."

Auch die infrastrukturellen Forderungen an die Vereine müssten reduziert werden. Für eine Reform, schlug Rauball vor, müsse eine Kommission gebildet werden. dpa/red

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