Wenn Siege langsam zur Pflicht werden

Saarlouis. Mit "Es müssen sich endlich mal alle den Hintern aufreißen" könnte man die Aussage von Handball-Profi Danijel Grgic in druckreife Vokabeln übersetzen. Der Kapitän des Zweitligisten HG Saarlouis weiß, dass seine Mannschaft in der aktuellen Saison noch hinter den eigenen Erwartungen zurückliegt

Saarlouis. Mit "Es müssen sich endlich mal alle den Hintern aufreißen" könnte man die Aussage von Handball-Profi Danijel Grgic in druckreife Vokabeln übersetzen. Der Kapitän des Zweitligisten HG Saarlouis weiß, dass seine Mannschaft in der aktuellen Saison noch hinter den eigenen Erwartungen zurückliegt.

Woche der Wahrheit

Von bisher acht Spielen konnte die HG nur zwei gewinnen (47:37 gegen Schlusslicht TuSpo Obernburg und 36:33 gegen Aufsteiger OSC Rheinhausen) und ein Unentschieden erreichen (29:29 beim HC Erlangen). Mit dem TV Groß-Umstadt kommt am Samstag der aktuelle Tabellen-Vorletzte in die Saarlouiser Stadtgartenhalle (Beginn 19.30 Uhr) - ein Sieg ist quasi Pflicht. Nur eine Woche später steht mit dem Spiel beim Drittletzten, der HSG Frankfurt, ein weiterer Pflichtsieg auf dem Plan, will Saarlouis den Anschluss an die erste Tabellenhälfte nicht verlieren.

Das selbst gesetzte Ziel des Erreichens der neuen, eingleisigen zweiten Liga (Relegations-Platz zehn) ist derzeit drei Punkte entfernt. Im Handball sind dies ein Sieg und ein Unentschieden. "Uns allen ist bewusst, dass die beiden nächsten Spiele richtungweisend für uns sind", sagt Trainer Andre Gulbicki und appelliert an seine Mannschaft: "Wir müssen endlich den Schalter umlegen. Die Zeit der Entschuldigungen ist vorbei, wir müssen am Samstag 60 Minuten richtig Gas geben."

Wie sein Führungsspieler "Dado" Grgic hält Gulbicki den "Willen und die Bereitschaft zum Kämpfen" für elementar - und bei der HG für ausbaufähig. "Wir haben in unserer Mannschaft einige junge Spieler, die bei uns zum ersten Mal in der vollen Verantwortung auf dem Feld stehen", stellt sich der gebürtige Pole dennoch vor seine Mannschaft, "Hier kommen die Jungs aufs Spielfeld und müssen gleich voll da sein. Das war bei dem ein oder anderen eine enorme Umstellung."

Gulbicki fordert aber auch: "Die Punkte müssen her." Ein zentraler Grund dafür, dass einige Saisonspiele trotz starker Offensive - mit 271 die mit Abstand meisten Tore der Liga - nicht gewonnen werden konnten, ist wie in der letzten Saison die Deckungsarbeit, die mit 292 Gegentoren die mit Abstand schwächste der Liga ist. Letztere ist laut Trainer Gulbicki "eine Frage des Willens" und nicht unbedingt Taktik-abhängig.

In dem Kampf um die wichtigen Punkte kann am kommenden Wochenende auch Rückraumspieler Jakub Balaz wieder einsteigen. Er laborierte in der letzten Woche an einer Bronchitis und konnte der Mannschaft bei der 29:37-Niederlage in Coburg nicht helfen. "Er hat die ganze Woche trainiert und wird am Samstag auch zum Einsatz kommen. Aber dass er nicht ganz bei Kräften sein wird, ist ganz normal nach so einer Krankheit", freut sich Gulbicki, den ohnehin dünn besetzten Kader wieder um eine Alternative bereichern zu können.

Gerade rechtzeitig, weil die nächste Woche für die HG wieder eine englische wird. Nach dem Spiel gegen Groß-Umstadt steht die dritte Runde des DHB-Pokals auf dem Plan. Am kommenden Mittwoch, 20. Oktober, muss Saarlouis zum derzeitigen Tabellenführer der Dritten Liga Ost, der HSG Gensungen-Felsberg, reisen.

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